Eben auf Symlink gelesen: ANDLinux ist ein komplettes Ubuntu, welches unter Windows läuft. Gut, „komplett“ ist übertrieben, eigentlich ist es nur eine Taskleiste, von der aus man Programme startet. Diese laufen dann ganz „normal“ unter Windows. Nette Idee. Wenn das irgendwann mal wirklich richtig gut funktioniert, könnte es egal sein, ob man ein Windows- oder ein Linuxprogramm startet.
Ich habe die Pre-Beta getestet und bisher (nach ca. ner Stunde surfen und rumspielen) läuft das alles flüssig und fühlt sich an, als ob es keinerlei Geschwindigkeitseinbußen gibt.
Die *Installation* aus XP war *kinderleicht*.
Eine selbst entpackende Datei (200 MB) ausführen, dabei ein Zielverzeichnis angeben.
Danach eine .bat Datei ausführen, um die Treiber zu installieren, und eine weitere .bat Datei ausführen um das neue Linux-System zu starten. Ein echten Installer fehle, aber mir kann man schon zumuten, 2 Batch Dateinen auszuführen. (ca 3GB freien Platz braucht man dafür).
Kein neues Booten, Keine Partitionierung, Kein Dual-Boot, keine weitere Rückfrage.
Nach -sage und schreibe- *vier Minuten* war mein XP-desktop um eine weitere Betriebssystemsleiste reicher.
Alles funktionierte auf Anhieb: meine Intel Grafikkarte mit 1440×1050, mit der ich bei unzähligen Distributionen mir die Haare vom Kopf abgerissen habe, Netzwerk, Ton, Microsoft-mouse… alles war „aus der Schachtel“ da (eigentlich ist es kein Wunder, alle Treibern dafür sind von Windows bereits vorhanden!).
*Unten die Windowsleiste, oben die Linuxleiste*. Ein Traum!
Es wird kein Desktop geliefert, man hat ja schon einen von XP.
Gleich kann man Firefox für Linux und Firefox für Windows nebeneinander betreiben.
Ein „Cut und Paste“ (im Textmodus) zwischen Linux und Windows funktioniert bestens.
Sogar meine heiß geliebte Spracherkennung funktionierte auf Anhieb in Linux-Anwendungen.
*Interoperabilität* pur, wie man sie sich gar nicht hätte erträumen können!
Natürlich sind wir noch nicht ganz im Paradies gelandet „andLinux“ befindet sich immer noch im *preBeta Status*: Die Basisinstallation beinhaltet lediglich Firefox. (was vielen schon genügen kann, wenn man nur sicher herumsurfen will, oder schnell noch die Website unter Linux anzuschauen) Die Distribution ist *minimalistisch*: nach der Installation muss erstmal noch ein Dateiverwaltungsprogramm von den Repositories nachinstalliert werden, sowie sämtlichen Anwendungen, die man benötigt. Allerdings ist die Nachinstallation über Synaptics ein Kinderspiel, vorausgesetzt man hat eine gute Internetanbindung.
*Sicherheit* scheint hier nicht unbedingt großgeschrieben zu sein, beim Start befindet man sich als „root“ eingeloggt, ohne Passwort und ohne anwenderfreundliche Möglichkeit dies zu ändern. Wirklich schlimm ist das allerdings nicht, man kann eigentlich nicht viel kaputtmachen, in Windows schon gar nicht, im schlimmsten Fall müsste man wieder zehn Minuten investieren, um von vorne wieder anzufangen.
Das *Drucken* macht noch Probleme, weil die Schnittstelle ja schon belegt ist.
Lösung: Mit Windows der Drucker freigeben und über Samba von Linux über das Netzwerk aus zugreifen. Der Entwickler arbeitet dran, diese Lösung von vornerein mitzuliefern.
Puristen werden natürlich zum Himmel schreien, das ist ja gar kein echtes Linux.
Anderen werden sich einfach freuen, das Beste von beide Welten zu genießen, ohne sich vorher monatelang mit tüfteln in Konfigurationsdateien beschäftigt zu haben.
Laszlo.
Wer andLinux will, soll sich es selbst herausgoogeln, das ist nicht schwer.
Es ist auch ganz einfach, den Link hier hinzuschreiben 😉
http://www.andlinux.org