Was macht man, wenn man am Wochenende nicht sooo viel unterwegs sein will? Genau! Man startet Samstag morgens und fährt „nur“ ins Elsaß*.
Der Plan war eigentlich, Dani, Fips und eventuell (weil Langschläfer) noch Herrn WTF in ein Auto zu packen und in die Nähe von Bitche zu fahren.
Dort stehen einige Zeugnisse davon, wie unfähig die Franzosen sind, wenn es um das Abwehren deutscher Angriffe geht. Ähm, ich meine natürlich, daß man dort Teile der Magnotlinie findet, jenem undurchdringlichen Abwehrbollwerk der ruhmreichen französischen Armee. Ein gigantischer Verbund von Bunkern, Kasernen und Stellungen, die heute noch so gut erhalten sind, weil die Deutschen im Zweiten Weltkrieg einfach dran vorbei gefahren sind 😀
Okay, genug der Häme. Wir besuchten also etwas, das sich im offiziellen Jargon „abri-caverne CORF (Commission d’organisation des régions fortifiées)“ nennt und zum Großteil unter der Erde liegt.
Was oberirdisch nach einem kleinen Bunker aussieht, bietet fünf Stockwerke unter der Erde Platz für 250 Soldaten**. Leider war der Bunker schon ziemlich leergeräumt. Nicht mal Herr „Access Interdit“ aus dem Nebenbunker war da 🙂
Der nächste auf dem Plan wäre gleich um die Ecke gewesen. Problematisch war allerdings die Enge und der Wasserstand.
Also gut, umplanen. Eigentlich waren die 2 Bunker geplant, danach ein Konfluenzpunkt und ein paar Dosen bei Weißenburg. Eben ein kleiner Halbtagesausflug. Aber die Schnapsideen des Herrn WTF sahen das etwas anders.
WTF: „Wenn wir nach Luxemburg fahren, können wir günstig tanken“.
Sind ja nur 130 km einfache Strecke. Logik? Wir doch nicht^^
Okay, der Deal war, daß wir eine Dose im Landkreis Neunkirchen suchen würden, damit Dani und ich das Saarland endlich komplett einfärben können. Gesagt, geloggt und weiter gings nach Schengen. Nach dem obligatorischen Einkauf an der Q8-Tanke hätten wir eigentlich dort ein paar Dosen mitnehmen und uns dann wieder auf den Heimweg machen können.
Aber es wäre ja langweilig, wenn wir nicht schon davor spontan während der Fahrt umdisponiert hätten. So in der Art hat sich der Dialog in WTFs Auto zugetragen:
„Jetzt, wo GC77 archiviert ist, welcher Cache ist denn da der älteste in Europa?“
„Das müßte GC40 sein.“***
„Wo liegt der denn?“
„Irgendwo in Belgien.“
„Wieso fahren wir nicht weiter nach Belgien?“
„Weil da noch mindestens Luxemburg dazwischen liegt.“
Koordinaten ins Navi eingegeben.
„Das sind grob 200 km.“
„Fahren wir.“
Und so endete unsere kleine Reisegruppe statt abends um 10 im Bett dann eben in Belgien.
Der Rest ist schnell erzählt: Wir fanden den allerersten Cache auf dem europäischen Kontinent und fuhren (mit einigen Kurzstops in Luxemburg) wieder heim.
*Genaugenommen liegt Bitche in Lothringen. Für uns Schwaben ist aber irgendwie alles, das zwischen Baden und dem „richtigen“ Frankreich (wo also kein Schwein Deutsch versteht) liegt, „das Elsaß“.
**Mystery. Wieso sollte es jemand anders besser als mir gehen? Ich stand in dem Bunker und wußte nicht, daß dort ein Cache liegt. Und vor allem wo 🙂
***Ja, ich weiß: GC40 ist „nur“ der älteste Cache auf dem europäischen Kontinent. Der älteste in Europa ist GC43 in Irland. Aber die Korinthen waren aus.