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Labcaches Schritt für Schritt in GSAK und FindStatGen integrieren

Labcache

Zum Thema „Labcaches“ habe ich ja schon öfter mal etwas geschrieben. Allerdings fehlte noch eine Anleitung, die Schritt für Schritt erklärt, wie man als (noch) unwissender Anwender Labcaches in GSAK und vor allem in FindStatGen intergrieren kann. Dazu muß man wissen, daß Groundspeak die Labcaches leider etwas stiefmütterlich behandelt und man einiges anpassen muß, damit die Integration in die Statistiken wirklich funktioniert. „Out of the Box“ – sprich: einfach nur das GPX in GSAK einlesen – geht das zwar mehr schlecht als recht. Aber das Ganze soll sich ja nahtlos einfügen und so einen klitzekleinen Hang zur Perfektion darf ja dann doch auch mal haben 🙂

Ich gehe hier also von einem Anwender aus, der von einem Event heimkommt und dann diese Labcaches in GSAK verwalten und in seiner Statistik angezeigt haben will. Dazu klappert man einfach die folgenden Punkte nacheinander ab und braucht sich am Ende keine weiteren Gedanken mehr um schon geloggte Labcaches mehr zu machen.

Grundvoraussetzungen

Ich gehe hier von folgenden Voraussetzungen aus:

– Eine aktuelle Version von GSAK. Bei mir ist das heute 8.5.1.40.

– FindStatGen in der Beta-Version 4.5. Benötigt wird mindestens die Version vom 07.09.2014, am besten aber natürlich die aktuellste vom 18.01.2015.

– FindStatGen muß eingerichtet sein. Wie du welche Statistik anzeigen willst, mußt du selber wissen. Hier geht es einzig und allein um die Integration der Labcaches.

– Natürlich Labcaches. Ich verwende hier testweise die 10 Labcaches der Terezinske hry 2015 / Terezin games 2015.

Bezug der Daten als GPX

Die Daten der Labcaches liegen auf der jeweiligen Seite auf labs.geocaching.com als GPX vor und können dort heruntergeladen werden. Normalerweise sieht das so aus:

GPX Download

Hier haben wir aber bereits das erste Problem: Aus welchen Gründen auch immer verschwindet der Downloadlink nach sehr kurzer Zeit. Da sitzt man also einige Tage nach einem Mega Event endlich zuhause, will in Ruhe loggen und kommt nicht mehr an die Daten… Ganz toll gemacht!

Zum Glück ist der Link aber nur ausgeblendet, man kann die GPX-Dateien auch weiterhin downloaden. Einfach in der URL der Labcache-Übersicht „Details“ durch „DetailsAsGpx“ ersetzen. Mit Hilfe des Greasemonkey-Scripts „Lab-Cache GPX Downloader“ gehts noch einfacher. Hier wird direkt ein Link eingeblendet. Wer also öfter mal länger mit seinen Logs braucht, der sollte sich das Script (oder alternativ GC little helper, das die Funktionalität auch bietet) installieren.

GPX-Download mit Greasemonkeyscipt


Die GPX-Datei wird wie gewohnt in GSAK eingelesen. Das würde jetzt erstmal ausreichen, aber wirklich „sauber“ ist das noch nicht.

Nötige Änderungen

Wenn man sich jetzt einmal anschaut, welche Daten über die GPX-Datei in GSAK landen, wird man feststellen, daß die Datensätze unvollständig und teilweise auch unbrauchbar sind.

Ausgangsansicht

Es müssen also Anpassungen vorgenommen werden:

1. Der GC-Code. In der GPX steht zwar einer, der beginnt aber mit „LB“. Damit funktioniert FindStatGen später nicht bzw. die Labcaches werden nicht als Geocaching.com-Geocaches gezählt. Das Ergebnis wäre dann etwas a la „1234 Geocaches & 25 weitere Caches“. Deshalb muß dem GC-Code ein „GC“ vorangestellt werden. Aus LB1JQCKCV wird dann einfach GCLB1JQCKCV.

Anmerkung: Die Änderung wird neuerdings wohl nicht mehr benötigt, da FindStatGen die Labcaches scheinbar anhand der Cacheart und nicht anhand des GC-Codes erkennt und richtigerweise Geocaching.com zuweist.

2. Jeder Labcache bekommt einen Ownernamen (der auch in das Feld „Versteckt von“ eingegeben wird) und eine Owner-ID. Die Owner-ID erhält man übrigens, wenn man dem Link „See the Forum Posts for This User“ auf der Profilseite des Owners folgt. Es ist die Zahl hinter „&mid=“.

3. Ich setze die Behältergröße auf „Virtuell“. Das ist sicherlich Geschmackssache, aber ich habe das bei meinen ersten Labcaches so gemacht und dann beibehalten. Standardmäßig steht bei Labcaches die Behältergröße auf „unknown“, das sonst aber nur für Events verwendet wird.

4. Land, Bundesland und ggf. Landkreis werden eingetragen. Dieser Punkt kann entfallen, wenn das generell beim Import einer GPX-Datei in GSAK geschieht.

5. Die Höhe in Metern über NN wird eingelesen.

6. Zu guter Letzt wird natürlich auch geloggt. Zu beachten ist dabei, daß das eigentlich Loggen auf der Website der Labcaches geschieht. In GSAK wird das Log nur ergänzt, damit GSAK und FindStatGen wissen, daß der Labcache geloggt wurde und wann.

Anpassen und ergänzen der Daten in GSAK

Die Punkte 1 bis 3 können quasi in einem Aufwasch erledigt werden. Einfach mit der rechten Maustaste auf den ersten Eintrag klicken und „bearbeiten“ auswählen. Danach kann man dann durch alle Caches blättern.

Achtung! Manchmal enthalten die GPX-Dateien keine Terrain-/Difficulty-Wertung. Diese sollte dann auch in dieser Ansicht auf D1/T1 (oder eine Wertung nach Wahl, die die eigene Statistik nicht zu arg verwässert) geändert werden.

Änderungen vornehmen


Sollte Punkt 4 noch nicht beim Einlesen der GPX-Datei passiert sein, dann verwendet man am besten das CountryStateCounty-Makro, um die Eintrage für Land, Bundesland und Landkreis zu füllen.

Die Höhe kann über das GSAK-Menü „Datenbank“ und den Punkt „Höhe aktualisieren“ eingetragen werden.

Loggen

Eigentlich loggt man hier nicht „richtig“: Ein Labcache wird ja geloggt, indem man eine Art Lösungswort auf der Labcache-Website eingibt. Das muß man natürlich auch weiterhin so machen. Der Fundzähler auf Geocaching.com steigt, GSAK kann allerdings nichts vom Fund wissen, da die Labcache-GPX-Datei keine Logs enthält. Daher ist es nötig, ein „internes“ Fund-Log anzulegen, um GSAK den Fund zu vermitteln. Dies erledigt man über das Makro CreateLog.gsk.

Loggen


Das Makro ist eigentlich selbsterklärend: Als Logtyp wird natürlich „Found it“ ausgewählt, Datum und Uhrzeit des Fundes sowie der eigene Username und UserID eingetragen. Da der Text nirgendwo gepostet wird, ist es prinzipiell egal, was im unteren Feld steht. „Labcache von Mega XY“ reicht vollkommen aus.

Achtung! Geloggt wird mit einem Klick auf „Add + Update“. Nur dort wird ein Log angelegt und dem Labcache gleichzeitig auch der richtige Status (in diesem Fall „Gefunden“) zugewiesen. Der Button „Add“ legt lediglich ein Log an.

Gefüllte Datensätze


Die Datensätze sind alle gefüllt und FindStatGen kann gestartet werden und Statistiken erstellen. Hat alles wie geplant funktioniert, sollte die Auflistung der Funde nach Typ so ähnlich aussehen wie auf diesem Screenshot:

Funde nach Typ


Und beim nächsten Mal?

Diese Punkte müssen leider bei jedem neuen Labcache durchgeführt werden. Der Aufwand ist natürlich etwas größer als bei anderen Cachearten, die man einfach nur einliest und ggf. auch direkt über GSAK loggen kann. Aber wenn man einmal weiß, wie es geht, dann ist die Mehrarbeit minimal. Ich habe für die 30 Labcaches vom Giga Event GeoXantike vielleicht 30 Minuten benötigt.

Wo finde ich nochmal die Labcaches vom Event XY?

Leider gibt es keine Übersichtsseite, auf der die bisher ungeloggten Labcaches aufgelistet werden. Alle geloggten findet man unter https://labs.geocaching.com/Logs. Für alle anderen gibt es einen Thread im Goundspeak-Forum, in dem die Labcaches, inklusive dem Link zu der jeweiligen GPX-Datei, gesammelt werden.

Fehler gefunden? Verbesserungsvorschlag?

Wenn du einen Fehler gefunden haben solltest oder einen Ergänzungswunsch hast, dann schreibe einen Kommentar.

Das war Germany goes A.P.E.

Germany goes A.P.E.


Ich sitze hier bei meiner letzten Dose Coke aus der Minibar des Hotels Baguassu in Capão Bonito, kaue Paçoquita und lasse die Reise noch einmal Revue passieren. Zusammen mit 25 anderen Cachern aus Deutschland, Österreich und der neutralen Schweiz (und drei Fröschen) war ich in Brasilien.

Die Reise

Organisiert hat die Reise die Firma Geheimpunkt. Ja, Geocaching, Kommerz, alles böse, ich weiß. Ich bekomme übrigens nichts dafür, daß ich den Namen nenne, ich bin ja kein FIFA-Funktionär. Aber im Ernst: Die Reise war gut organisiert, hat Spaß gemacht und deshalb kann man die Firma ruhig mal nennen. Lediglich um die Gelbfieber-Impfung mußte ich mich kümmern. Wer sich so eine Tour selbst organisieren will, soll das tun, ich für meinen Teil war froh darüber, daß das Daniel und sein Team übernommen hat. Von daher, auch wenn es natürlich deren Job ist, nochmal ein großes Dankeschön!

Die Vorgeschichte

Ende 2014 bekam ich irgendwo auf Facebook mit, daß eine Firma aus Hannover eine Reise zum letzten APE-Cache in Brasilien organisieren würde. Ich habe die Meldung zur Kenntnis genommen, vielleicht auch kurz mit dem Kopf geschüttelt, aber dann nicht mehr weiter daran gedacht. Ein paar Monate später stand ich dann vor der Überlegung, was ich rund um meinen diesjährigen Geburtstag machen wollte. Da erinnerte ich mich. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe ein oder zwei Tage überlegt und dann gebucht. Warum? Weil man auch mal was verrücktes tun muß Und wegen des APE-Caches. Natürlich. Kurze Zeit später wandelte sich das aber. Der APE-Cache war der Auslöser, die Vorfreude ging aber ganz klar Richtung „Ein neues unbekanntes Land, Regenwald, Tiere, Menschen“. Ach und so ne Munitionskiste war da ja auch noch.

Der Hinflug in Frankfurt und Madrid

Und so trafen wir uns am 20.05.2015 am Flughafen Frankfurt am Main zum Verabschiedungsevent. Schon da merkte man, daß wir viel Spaß zusammen haben würden. Sogar die Bundespolizei war anwesend 🙂 Danach ging es dann ans einchecken.

Einchecken

Der Flug nach Madrid war kurzweilig und selbst die unter uns, die sich vorher Gedanken wegen ihrer Flugangst gemacht hatten, hatten keine Probleme. Leider war der Flieger zu spät gestartet, so daß wir im Flughafen von Madrid nochmal Gas geben mußten. Der Event fiel dann leider etwas kürzer als geplant aus, aber wir mußten ja weiter, über den großen Teich, nach Brasilien.

Ziemlich pünktlich hob der A330 ab und es ging Richtung APE-Cache!

Richtung APE!

Ankunft in Brasilien!

Der Flug war okay, ging durch die Nacht und die meisten konnten zumindest ein paar Stunden schlafen. Zur Fluggesellschaft Air Europa kann man sagen: War okay, aber nichts besonderes. Die Website sieht zwar nett aus, funktioniert aber nicht wirklich zuverlässig und ist null für mobile Geräte optimiert. Und zu allem Überfluss gab es keinen Tomatensaft! Aber gut, wir wurden alle in São Paulo abgeliefert. Nachdem sich alle mit Reais versorgt hatten, mußten wir auf den Bus warten und nutzten die Zeit, um das zu tun, was wir am besten können: Wir haben dieses Geocaching mal ausprobiert und die beiden Dosen am Flughafen gefunden 🙂

Mit dem Bus ging es dann ins grob 250 Kilometer entfernte Hotel in Capão Bonito. Erstmal quer durch São Paulo. Dieser Moloch von Stadt zieht sich ewig und man fährt sicher 50 bis 60 Kilometer, bis man endlich mal an so etwas wie einer Stadtgrenze ist. Im Gegensatz zu Rio de Janeiro hat diese Stadt Platz, um sich weiter auszudehnen. Die Gegensätze sieht man auch vom Bus aus: Neben eingezäunten modernen Hochhäusern erstrecken sich Favelas. Natürlich weiß jeder, daß es diese gibt. Daß sie aber so krass neben den Vierteln der „Reichen“ liegen, war für mich neu.

Auf der Busfahrt konnten wir auch außerhalb schon einige Eindrücke sammeln. Ein kurzer Zwischenstop wurde genutzt, um sich mit Getränken und Snacks zu versorgen und um einen ersten Cache der „Em busca do APE“-Serie („Auf der Suche nach dem APE“) zu finden. Dieser „Powertrail“ geleitet den Cacher von der westlichen Stadtgrenze São Paulos bis zum Eingang des Parque Estadual Intervales, der Park, in dem der APE-Cache liegt. Am Anfang liegen die Dosen mehrere Kilometer auseinander, je näher man zum Park kommt, desto kürzer werden die Abstände. Wer sich also nicht sicher ist, welche Straße er nehmen soll, kann diese Caches als „Navi“ verwenden.

Wir sind da: Capão Bonito

Im Hotel angekommen wurde eingecheckt, sich kurz frisch gemacht und dann erstmal der Ort erkundet. Die anfängliche Skepsis und Vorsicht vor dem Unbekannten war ziemlich schnell wie weggeblasen. Ob im Supermarkt, am Earthcache – einem von nur 2 Caches in Capão Bonito – oder beim Burger essen: Wir sind eigentlich immer höflich, offen und freundlich von den Brasilianern behandelt worden. Zwar spricht so gut wie keiner Englisch (auch nicht im Hotel!), aber mit Händen, Füßen, Google Translator und gelegentlich auch mal breitestem Sächsisch konnte man sich immer irgendwie verständigen. Nach dem Abendessen und ein wenig Füße in den kalten Pool hängen war es dann auch Zeit fürs Bett und ein wenig lokale Filmkunst^^

Simpsons

Im Parque Estadual Intervales

Der nächste Tag begann – wie jeder Tag – früh. Zumindest war für mich 6 Uhr früh, diverse andere Mitreisende waren, während ich unter der Dusche stand, schon beim dritten Kaffee und dementsprechend fit. Das ordentliche Frühstücksbuffet wurde einmal durchprobiert, denn wir hatten ja einiges vor: Ab in den Park! Vor der Cacherei stand allerdings erst einmal die Fahrerei. Mit dem Bus ging es die 35 Kilometer nach Westen. In Deutschland wäre das eine halbe Stunde gewesen. In Deutschland gibt es aber auch keine Schlaglöcher in den Straßen, in denen im Sommer Kinder baden 🙂 Der Busfahrer fuhr aber – wie erwartet – sehr „südländisch“ und brachte uns trotz mehrfachem Aufsitzen recht fix an unser Ziel. Überhaupt sollte er uns in den nächsten Tagen noch öfter überraschen. Nur, weil ein Weg von uns Deutschen maximal mit einem Auto und dann mit Vierradantrieb gefahren werden würde, heißt das ja nicht, daß man da nicht auch mit einem vollbesetzten Bus hochkommt.

Da war er dann also. Der Park. Der APE-Cache! Zwar wußten die alten Griechen nichts von Brasilien, aber Hesiod wußte damals: Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt. Der floß dann bei mir in Strömen, während wir uns in mehreren Gruppen von Cache zu Cache durch die schöne und interessante Natur des Parks hangelten. Dazu muß man sagen, daß im Mai auf der Südhalbkugel ja eigentlich Herbst ist und es bald Winter wird. Das Wetter zeigte sich aber von seiner besten Seite und so hatten wir sicher 27 Grad. In der Sonne knallte dieselbe natürlich ziemlich, im Regenwald ist es dank Schatten etwas kühler. Perfekt war, daß wir uns allein bewegen konnten, ohne daß ein Guide dabei sein mußte. So konnte jeder sein Tempo bestimmen, in Ruhe suchen und auch mal eine Pause machen.

Der Weg zum APE

Mission 4: Southern Bowl. Der APE-Cache.

Nach einigen Dosen ging es dann aber zu dieser besonderen Dose: Mission 4: Southern Bowl. Der APE-Cache. Der letzte seiner Art. Über das Thema APE-Caches habe ich ja schon etwas geschrieben. Daß Brasilien nicht nur aus Strand und Meer besteht, merkten wir recht schnell. Es ging aufwärts. Am Anfang war da noch ein breiter Pfad mit Treppenstufen, der weiter oben dann flacher wurde. Irgendwann wurde dann aber klar, wieso immer wieder davon erzählt wurde, daß Junior aka intervales – Owner von 90% der Caches im Umkreis, Maintainer von 100% und Mitarbeiter des Parks – alle paar Wochen mit der Machete zum APE-Cache laufen muß, um den Weg begehbar zu halten.

Auf dem Weg

Der Weg war aber gut zu laufen und auf dem Weg lagen noch weitere Caches. Man gewöhnt sich ja relativ schnell an örtliche Gegebenheiten, was die Verstecke der Dosen angeht. einer lag netterweise einmal einfach nur in einer Astgabelung und konnte schnell gefunden werden. Ansonsten wird gerne getarnt, sprich, mit Tarnklebeband umwickelt. Das hat den Effekt, daß man quasi keine Chance hat, etwas auf Anhieb und ohne großes Suchen zu finden. Die Dinger sind einfach unsichtbar! Aber klar, im Regenwald wimmelts ja nur so von Muggeln 🙂

Wir liefen weiter und plötzlich stoppten die ersten unserer Gruppe. Wir waren da. Am Ziel. Der APE!

Der APE-Cache!

Wir ließen uns Zeit und genossen den Augenblick. Nach und nach schrieb jeder seinen Eintrag ins Logbuch, machte Fotos, tauschte Trackables, zog sich die Affenmaske über und atmete einfach mal tief durch (nachdem er die Maske wieder ausgezogen hatte^^). Ja, es war schon etwas Besonderes. Weniger wegen des Icons oder des Souvenirs. Es war einfach ein schöner, großer, uralter Cache mitten im brasilianischen Regenwald Mata Atlântica. Und wir waren da!

Der erste Event mit brasilianischen Cachern

Unsere Gruppe war dann auch etwas spät dran. Eigentlich sollte der Event ja gleich anfangen. Das machte aber nichts. Nach dem Motto „Besser spät als nie“ kamen alle noch rechtzeitig an. Wie lecker frisches, kaltes Wasser aus irgendeiner Quelle im Regenwald doch schmecken kann…

Der erste Event

Hier lernten wir dann auch endlich einmal lokale Cacher kennen. Wobei lokal hier São Paulo (grob 280 km) und sogar Rio de Janeiro (knapp 690 km!) hieß. Man stelle sich vor, daß ich als Stuttgarter auf einem Stammtisch in Hamburg als „lokal“ angesehen würde. Dazu muss man allerdings auch sagen, daß Geocaching in Brasilien kein Hobby für jedermann wie in Deutschland ist, sondern eher den reicheren Brasilianern vorbehalten ist. Das hat finanzielle, aber auch sprachliche Gründe, da die Verbreitung von Englischkenntnissen recht gering ist und die Sprache quasi nur in Privatschulen auf dem Stundenplan steht. So verwundert es auch wenig, daß es in einem Volk von 200 Millionen gerade einmal grob 500 aktive Cacher (2014) gibt. Mit um die 2000 Caches gibt es dort übrigens in etwa so viele Dosen wie im Umkreis von 20 Kilometern um meine Homekoordinaten!

Aus einem CITO wird ein Barbecue-Event oder: Der größte Event aller Zeiten in Brasilien

Am zweiten Tag im Park sollte das CITO stattfinden, das ich organisiert hatte. Nach einigen Caches im Laufe des Vormittags und nach den Erfahrungen vom Vortag war aber schnell klar, daß der „Alptraum“ jedes CITO-Owners eintreten würde: Der Park ist sehr sauber und man findet einfach so gut wie keinen Müll. Das Gute daran war aber natürlich, daß wir einen „richtigen“ Event daraus machen konnten. Dafür hatten die Brasilianer gesorgt: Nach und nach standen Kühlboxen mit Bier, alkoholfreien Getränken und Essen in der Grillhütte. Und um dem Klischee mal nachzugeben gab es auch Caipirinha.

Der zweite Event

Jawoll, es wurde gegrillt! Und zwar typisch brasilianisch. Das bedeutet, daß Fleisch und Wurst nach Churrasco-Art auf dem offenen Feuer zubereitet wurde. Sobald es durch ist, wird es in Maniokmehl gewälzt und zusammen mit Tomaten, Salat und Brötchen gegessen. Sehr lecker!

Abends trafen wir uns noch einmal alle zusammen mit den brasilianischen Cachern in einer Pizzeria in Capão Bonito. Nun ist Pizza natürlich nicht gerade das, was man unter typisch brasilianisch versteht, aber es war abwechslungsreich, das Bier wurde in praktischen 0,6 l Flaschen serviert und Abacaxi com hortelã (Ananas mit Minze), auch bekannt als „Pürierter Frosch“, war extrem lecker. Nebenbei fanden noch interessante Unterhaltungen um Geocaching im Allgemeinen und in Brasilien im Besonderen statt.

Eine kleine Anmerkung zu den letzten Tagen überraschte mich dann doch ziemlich: Der erste Event und vor allem das CITO seinen ja so große Events gewesen. Groß? Beim ersten waren um die 30 Personen und beim CITO vielleicht 32 oder 33. So viele Cacher kommen hier in Stuttgart zu einem normalen Stammtisch problemlos. Aber da wie oben geschrieben in Brasilien cachetechnisch alles etwas anders ist, hatte der Event, der bisher am besten besucht wurde, gerade einmal 21 Attended-Logs.

Canyon Pirituba

Den letzten Tag verbrachten wir in einem Canyon, der uns zeigte, wie vielfältig die Landschaft sein kann. Schon im Intervales Park sah der Regenwald nie überall „gleich“ aus. Der Canyon war sehr imposant und wir konnten uns auch noch einen Wasserfall von verschiedenen Stellen anschauen. Unser Reiseleiter ließ es sich auch nicht nehmen, einfach mal ins Wasser zu springen und ein Bad zu nehmen 🙂

Canyon

Mittagessen gab es irgendwann mittendrin im Nirgendwo in der Nähe von Bom Sucesso de Itararé. Nein, das Dorf muß man nicht kennen. Gegessen haben wir aber landestypisch, sehr gut und mit grob 5 Euro auch sehr günstig. Danach wurden noch einige Caches angefahren und gesucht, bevor sich dieser Tag dem Ende zuneigte und wir wieder im Hotel ankamen.

Fazit

Die Reise war super! Sowohl von der Organisation her, als auch von den Mitreisenden. Natürlich lief nicht immer alles perfekt und so mußte die Reisegruppe immer ohne Nachtisch ins Bett. Aber wir sind ja alle Geocacher, wir improvisieren und wir haben auf jeden Fall das Beste daraus gemacht, auch wenn sich das jetzt negativer anhört, als es war. Die Mitreisenden waren so verschieden, wie das halt bei so einer Gruppe ist. Die einen waren schnell unterwegs, die anderen sehr sehr sehr schnell, andere wiederum eher gemächlich. Das war aber kein Problem, weil sich schnell die passenden Cacher zu Gruppen zusammenfanden. Alles in Allem haben wir viel gesehen, viel gecacht, viel Spaß gehabt.

Natürlich kann man so eine Reise noch verbessern, ich denke, das war allen von Anfang an klar. Immerhin waren wir ja quasi die Versuchskaninchen, da es die erste Reise war, die Geheimpunkt organisiert hat. Aber es wird keine sein, wie die von GgAPE26 🙂

Ich hätte bspw. gerne noch den einen oder anderen Tag drangehängt und noch mehr gesehen. Das Optimum wäre eine Reise an die Iguazú-Wasserfälle gewesen, auch mit den Länderpunkten für Argentinien und Paraguay im Hinterkopf :). Und natürlich kann man auch sparen, wenn man das alles selbst organisiert. Das mache ich in vielen Ländern gerne, Brasilien ist aber halt nicht Lettland, Island oder Frankreich. Das Land war für mich etwas großes Unbekanntes, weshalb ich ganz froh darüber war, daß mir die Organisation abgenommen wurde. Von daher kann ich Geheimpunkt auf jeden Fall weiterempfehlen.

Nachmacher? Fragen?

Vielleicht habe ich bei dem einen oder anderen Leser mit meinem kleinen Bericht ja den Wunsch ausgelöst, eine ähnliche Tour zu machen und diesen einen letzten APE-Cache zu finden. Da gibt es im Vorfeld natürlich viele offene Fragen. Das war bei mir genauso und ich habe Vorfinder gelöchert. Fragen können gerne hier in den Kommentaren gestellt werden. Oder du warst schon in Brasilien cachen? Decken sich deine Erfahrungen mit den oben beschriebenen?

Berichte von Mitreisenden

Saarfuchs: Geocaching im Südosten von Brasilien

Kati1988: Germany goes A.P.E. – Bericht von predator1337

Ein paar Impressionen

Geocaching „Mission 4: Southern Bowl“ GCC67 – Freitagsvideo 22.05.2015

Wenn ihr das seht, sehe ich wohl etwas ähnliches, wie der Cacher, der das Video Ende April aufgenommen hat 😀 Germany goes APE!

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Rückblick Gutenberg Giga Event Mainz

Im Gegensatz zu vielen anderen Cachern, die von weit her kamen, ist Mainz für uns Stuttgarter ein Event der Kategorie „Fahren wir morgens hin und abends zurück“. Und so ging es am Samstag Morgen gegen halb 9 los. Dank der üblichen Zwischenstopps waren wir grob um 12 in der Rheingoldhalle.

Am Eingang war schon einmal keine Schlange, sehr gut! Was Menschen und vor allem auch die erwarteten und befürchteten Menschenmassen anging, wurde ich beim Giga Event überrascht. Und zwar positiv. Natürlich war die Innenstadt von Mainz voller Ortsfremder, die nur mit Hilfe von GPS-Geräten ihr Ziel finden konnten. Aber es verlief (wenn ich das Wort im Zusammenhang mit GPS so lese, dann ist das ja fast schon ein Kalauer^^) sich doch recht gut. Vor und in der Halle war zwar gut was los, aber nie so, daß man Platzangst kriegen würde. Selbst beim Essen mußte ich nur grob 10 Minuten warten. Einzig beim Maze mußte man lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Wir standen grob 90 Minuten in der Schlange. Dank genug Gesprächsstoff (und Fußball übers Handy…) wurde es aber nie langweilig.

Bevor es zum Maze ging wurde aber erstmal der eigentliche Giga Event ausführlich besucht. Nachdem ich das wirklich große Logbuch signiert hatte und wirklich viele Leute getroffen hatte, schaute ich mir die einzelnen Stände an. Neben den üblichen Verdächtigen gab es auch einen Stand von Geheimpunkt, so daß ich mal kurz mit unserem „Reiseleiter“ der bevorstehenden Tour zum letzten APE-Cache in Brasilien reden konnte.

Da das Thema „Cachen auf dem 50. Breitengrad“ für mich schon vor einer Weile erledigt war, konnten wir es cachetechnisch relativ ruhig angehen lassen. Neben den (übrigens sehr interessanten) Labcaches suchten wir eigentlich nur einige wenige Caches im Umkreis der Halle. Hervorheben muß ich hier ganz klar Es war einmal ……………., der eigentlich ein Micro ist, extra für den Giga Event aber so lange gemästet wurde, bis er zur Mini-Litfaßsäule gewachsen war.

Irgendwann wollten wir uns dann mal dem Thema Maze widmen. Im Gegensatz zu Prag 2013 habe ich hier kein Logbuch außerhalb der Räumlichkeiten gesehen. Allerdings habe ich auch nicht wirklich gesucht. Die Schlange war ordentlich lang, aber dank der netten Menschen und der gemeinsamen Gesprächsthemen vergingen die 90 Minuten Wartezeit wie im Flug. Der Witz an der Sache ist ja eigentlich, daß die Maze-Ausstellung eher was für Geocaching-Anfänger oder auch Muggels ist, denn der „Profi“ erfährt nichts Neues. Aber die 10 Labcaches im Maze haben wohl die ganzen Cacher angelockt. Man bekommt jedenfalls einen guten Überblick über Geocaching ansich inklusive der Besonderheiten. So wurde neben Standards wie „Wie lege ich einen Geocache“, „Welche Behälter sind ungeeignet“ oder die Geschichte des Geocaching auch über Trackables, Navigation, Statistiken und diverse Verschlüsselungen informiert. Selbst wenn man die Themen eigentlich alle kennt, so war der Besuch im Maze doch ein kurzweiliger.

Irgendwann wurde es dann leerer und wir zogen weiter, kamen aber nicht wirklich weit. Direkt an der Halle gibt es ein Restaurant namens „The Big Easy“. Da ich sowieso auf Cajun-Essen stehe und schon einige bekannte Cacher dort waren, lag der Besuch nahe. Und so endete der Tag bei Gumbo, Jambalaya und leckerer Limonade.

Fazit: Der Giga Event war gut organisiert, das Maze war interessant gestaltet, die Location war passend. Die einzige Kleinigkeit, über die sich einige beschwert haben, war dass das Maze-Logbuch nur nach langem warten und anstehen zu erreichen war. Da hätte sich wohl so mancher gewünscht, einfach nur kurz vorbeizuschauen und loggen zu können.

Natürlich wird so mancher wieder ein Haar in der Suppe suchen und finden. Und sei es nur der Aufschrei wegen dem bösen bösen  Kommerz. Meiner Meinung nach hatte dieser Event nicht das Bild von den wilden Geocacher-Horden, die ohne Rücksicht auf Verluste querfeldein rennen und Mainz auseinandernehmen. Eher von einer Veranstaltung von jung bis alt, auch wenn sich das abgedroschen anhört. Mein persönliches Haar in der Suppe war übrigens, daß die Mischung Krautsalat zu Geschnetzeltem am Stand vor der Halle nicht so optimal war 🙂

Ach ja: Entgegen den Befürchtungen mancher Schwarzmaler gab es auf dem Event übrigens keinen Rekrutierungsstand der SPD^^