Durch die Einschränkungen und Besonderheiten während der Pandemie sind wir wohl alle etwas urlaubsreifer als sonst. Daher war klar, dass ich die Chance nutzen würde, wenn sich die Möglichkeit einer Reise bieten würde. Ich hatte verschiedene Ideen im Hinterkopf und aus dem letzten Jahr noch einige fertig geplante, aber verworfene, Touren in der Schublade. Ich reise ganz gerne mal alleine, genauso gerne aber auch zu zweit oder in einer Gruppe. Schnell war klar, dass ich zusammen mit Anton vom Team Aying (sehr geile Caches, unbedingt besuchen!) im Ausland auf Dosensuche gehen würde.
Sofia, Skopje und Gevgelija statt Sevilla, Sagres und Gibraltar!
Wie sagte einst (angeblich) Andreas Möller? „Ob Mailand oder Madrid – Hauptsache Italien!“. So in etwa kamen wir uns bei diesem Urlaub vor. Ursprünglich geplant war, nach Sevilla zu fliegen und von dort die umliegenden Gegenden zu erkunden. Also die Algarve in Portugal, die Costa de la Luz in Spanien, einen Abstecher zum Caminito del Rey und natürlich auch nach Gibraltar. Das wären für mich zwei neue Länderpunkte, ich hätte endlich Portugal von der Liste der „Länder, in denen ich schon war, aber noch keine Caches gefunden habe“ streichen können. Könnte, hätte, würde. Pustekuchen!
Es kam natürlich alles ganz anders. Dass man in Zeiten von Corona spontan sein muss, die Zahlen permanent im Auge behalten muss und ggf. umplanen muss, ist ja nichts Neues für mich. Das hat schon 2020 gut geklappt. Nur waren da eben keine gebuchten Flüge dabei. Das Ende vom Lied war, dass die Zahlen in Spanien und vor allem in Portugal in Regionen stiegen, die einen Urlaub zwar prinzipiell erlaubt hätten, aber von „unbeschwert“ hätte dann keine Rede mehr sein können.
Also beschlossen wir, sechs Tage vor dem geplanten Abflug, dass diese Reise so, wie wir sie geplant hatten, nicht stattfinden würde. Die Unterkünfte zu stornieren war kein Problem. Die Flüge ließen sich umbuchen, allerdings nur telefonisch. Außerdem stellte sich die Frage, wohin es eigentlich gehen sollte. Die Richtung, Südosten, war relativ schnell klar, weil die Inzidenzen niedrig waren und mehrere Flughäfen (Sofia, Skopje, Thessaloniki) infrage kommen würden. Schnell kristallisierte sich Sofia heraus.
Wusstest du, dass die Hotline der Lufthansa Freitag Nacht zwar besetzt ist, manche Mitarbeiter aber irgendwie keine Lust haben und mitten im Gespräch auflegen? Nach mehreren Stunden Warteschleife wollte ich dann auch nicht mehr. Also ab ins Bett und den Wecker stellen. Nach einer extrem kurzen Nacht habe ich dann erneut angerufen und konnte die Flüge erfolgreich umbuchen. Damit war der Zeitrahmen und das Ziel erst einmal fest und ich konnte die nächste Nacht wesentlich entspannter schlafen.
Die Route
Der Rest der Planung war dann wieder voller „eigentlich“. Eigentlich wollen wir nach Sofia, von dort machen wir dann einen Tagesausflug nach Mazedonien und einen nach Griechenland. Griechenland für den Länderpunkt, denn das Land ist uns beiden bereits bekannt, wenn auch andere Gegenden. Mazedonien bleibt die große Unbekannte. Nach und nach ist dann aber klar, dass wir die Tour eher als Rundreise aufbauen würden. Wir starten in Sofia, fahren zum Ohridsee im Südwesten von Mazedonien, nach Griechenland und zurück nach Sofia.
Da wir wie gesagt keine Ahnung haben, was uns in Mazedonien erwarten würde – alles zwischen „direkt an der Grenze ausgeraubt werden“ und „sehr herzlich empfangen werden“ war möglich – gehen wir etwas zögerlich an die genauere Planung.
Irgendwann haben wir dann aber Blut geleckt und schon schwirren Serbien, Kosovo und Albanien durch unsere Köpfe. Obwohl wir einen Cache nur etwa 20 Straßenkilometer von der Grenze zum Kosovo entfernt eingeplant haben, der Mietwagenvertrag hätte einen Grenzübertritt nicht erlaubt. Bei Serbien hingegen sind die Einreisebestimmungen aufgrund der Pandemie so undurchsichtig, dass das Thema schnell vom Tisch ist. Also konzentrieren wir uns auf Bulgarien, Mazedonien und Griechenland.
Eine Übernachtung in der Hauptstadt Skopje gestaltet sich mangels Hotel mit bewachtem Parkplatz oder Garage schwierig, sodass wir die Übernachtung in Tetovo weiter westlich einplanen. Danach soll es einige Tage an den Ohridsee gehen, bevor wir kurz vor der griechischen Grenze in Gevgelija nächtigen würden. Von dort wäre es dann kein Problem, an einem Tag zurück nach Sofia zu fahren.
Wer sich die Karte anschaut, wird sich wundern, wieso der Weg zwischen Ohridsee und Gevgelija erst noch nach Norden geht. Das hat einen praktischen Grund, den wieder einmal nur Cacher finden können: Bei der genaueren Planung bemerken wir, dass wir in allen Regionen Mazedoniens mindestens einen Cache eingeplant hatten. Außer in der Region Osten bzw. Istočen. Nun liegt es uns absolut fern, auf dieser Reise irgendwelche Landkreise oder Regionen einzufärben. Aber wenn sieben Regionen sowieso auf dem Weg liegen, dann kann man auch einen klitzekleinen Umweg fahren, um in der achten zu cachen.
Tag 1 – Sofia
Nach einem relativ kurzen Flug von weniger als 2 Stunden landet unser Flieger aus München auf dem Flughafen Sofia. Nachdem wir unseren Mietwagen (einen Honda Civic, genau das richtige Auto für Balkanstraßen…) abgeholt haben, beginnt das Abenteuer. Wir waren beide schon öfter im ehemaligen Ostblock, trotzdem wissen wir nicht, was uns in der Hauptstadt Bulgariens erwarten wird.
Der „Vorteil“ eines Mietwagens ist ja, dass man direkt in ein neues Land geworfen wird und keine Chance hat, sich erst einmal langsam zu akklimatisieren und an den Verkehr zu gewöhnen. Das macht aber überhaupt nichts. Denn die Hauptstadt ist eine der vielen Großstädte in Europa und der Verkehr unterscheidet sich wenig bis gar nicht von Warschau oder Prag. Der einzige Unterschied sind die Schilder in zwei Alphabeten, dem kyrillischen und zum Glück meist auch dem lateinischen.
Dank mitgebrachtem Navi fahren wir vom Flughafen problemlos zu unserem Hotel im westlichen Teil der Innenstadt. Die Stadt selbst kommt mir, trotz der hohen Einwohnerzahl, nicht wahnsinnig groß vor. Dementsprechend dauert es auch nicht lange, bis wir unsere Suiten beziehen. Ja, 70er Jahre Charme, aber wenn bei einer Unterkunft alles passt und eine Suite 29 Euro kostet, dann kann man das mal machen. Wir fühlen uns an die gute alte D-Mark erinnert, denn der bulgarische Lew ist etwa halb so viel wert wie ein Euro.
Nachdem wir uns frisch gemacht haben, starten wir mit der Dosensuche. Wobei wir relativ schnell merken, dass man hier nicht unbedingt von „Dosen“ sprechen kann. Die Caches des City Power Trail CPT, dem wir ein paar Kilometer bis zu seinem Ende nach Nordwesten folgen, sind kleine Briefchen aus Panzertape. Meistens stecken sie hinten dran an Verkehrsschildern. Beim ersten ist das noch etwas komisch, weil wir unsicher sind, ob das der Cache ist oder wir ein Drogenversteck entdeckt haben. Wir sind erleichtert, als ein Stück Papier mit GC-Logo zum Vorschein kommt. Länderpunkt Bulgarien!
Auf dem Rückweg entschließen wir uns, dem Powertrail noch ein Stück in die andere Richtung zu folgen. Nach einem kurzen Aufenthalt im Hotel wird ein Restaurant fürs Abendessen gesucht. Die Wahl fällt auf das Островчето (Ostrovcheto), das uns als netten Nebeneffekt den Rest des Trails einsammeln lässt, der nur wenige Meter daneben beginnt. Vorher gibt es aber bodenständiges, sehr leckeres bulgarisches Essen und selbstgemachte Limonade. Preislich sehr günstig und lohnenswert.
Tag 2 – Sofia – Skopje – Tetovo
Wir machen uns morgens auf den Weg nach Westen, raus aus Sofia. Unser Ziel ist heute, neben einem weiteren Länderpunkt, Tetovo, eine Stadt nahe der Grenze zu Albanien und dem Kosovo. Vorher müssen wir aber erst einmal Bulgarien verlassen. Die Autobahnen sind ordentlich ausgebaut und so kommen wir trotz einiger weniger Caches auf dem Weg nach etwa 3 Stunden an die Grenze.
Man hört ja immer viele Geschichten und auch das Auswärtige Amt informiert, dass an Grenzübergängen mit längeren Wartezeiten gerechnet werden muss. Also machen wir uns auf das Schlimmste gefasst. Und werden vom Gegenteil überzeugt.
Zunächst müssen wir ja aus Bulgarien, und damit aus der EU, ausreisen. Wichtig ist hier eigentlich nur, dass wir die Erlaubnis haben, mit dem Mietwagen nach Mazedonien zu fahren. Für alle anderen Papiere interessiert man sich wenig.
Zur Einreise nach Mazedonien reicht für deutsche Staatsangehörige ein Personalausweis aus. Da wir Reisepass und Impfpass zusammen in einer Mappe haben, geben wir diese dem Grenzer, der das Thema dann weiter delegiert. „Mehr“ geht ja immer. Die Beamtin scheint neu zu sein und schafft es nicht, meinen Pass einzulesen. Als ich ihr meinen Personalausweis reiche, klappt aber alles und wir werden höflich und auf Deutsch (!) im Land willkommen geheißen. Wichtig ist auch noch die grüne Versicherungskarte. Dann sind wir nach gerade einmal 15 Minuten im Land.
Nordmazedonien (amtlich Republik Nordmazedonien, bis 2019: Republik Mazedonien) ist ein Binnenstaat in Südosteuropa. Er grenzt im Norden an Serbien, im Osten an Bulgarien, im Süden an Griechenland und im Westen an Albanien.
Wenige Kilometer später ist das Land dann „richtig“ besucht, denn wir finden an einem schönen Gemälde auf einer Felswand unseren ersten Cache. Länderpunkt Nordmazedonien!
Mangels passend auf dem Weg liegender Caches erreichen wir nach etwa 2 Stunden Fahrt die Hauptstadt Skopje. Da wir von Norden her in die Stadt einfahren, kommen wir durch das Viertel rund um den Alten Basar (Stara Čaršija). Der Straßenverkehr besteht aus einer wilden Mischung von Autos fahrend und parkend in erster, zweiter und dritter Reihe, Bussen, Zweirädern und allem, was sonst noch Menschen von A nach B bringen kann. Ein für uns chaotisches aber sehr geschäftiges Treiben, das aber sicher irgendwie logisch erklärbar ist, Restaurants, Geschäfte, Moscheen, Kirchen, hier scheint alles vertreten zu sein. Belohnt werden wir dann aber in der Nähe der Festung mit einem schönen Ausblick auf die Innenstadt und das Nationalstadion.
Skopje ist die Hauptstadt Nordmazedoniens und mit über 540.000 Einwohnern zugleich die größte Stadt des Landes. Etwa ein Viertel der Bevölkerung Nordmazedoniens lebt in der Großstadt. Skopje weist eine mehr als zwei Jahrtausende zurückreichende Besiedlungsgeschichte auf und gehört somit zu den ältesten noch bestehenden Städten des Landes.
Wir fahren in die Innenstadt und stellen das Auto auf einem großen Parkplatz ab. Diese ist relativ überschaubar und bietet neben ein paar Tradis auch einen Virtual. Rund um den „Platz Mazedoniens“ (Macedonia Square/Ploštad Makedonija), auf dem ein riesiges Denkmal von Alexander dem Großen samt Brunnen steht, findet man neben neuen auch alte oder auf alt gemachte Gebäude, haufenweise Statuen, eine Steinbrücke und sogar einen Triumphbogen.
Einen kleinen, sehr günstigen, Snack kaufen wir noch in einer Bäckerei, dann setzen wir unsere Reise fort. Es geht wieder raus aus der Stadt, allerdings erstmal nicht weiter nach Westen, sondern nach Norden. Angelockt werden wir von den beiden Caches Southern Roots und ArhangelMihail, die mehrere Jahre ungefunden in der mazedonischen Pampa liegen. Immer wieder interessant, wie einen Geocaching an Orte bringt, die man sonst nie besucht hätte. Nicht das letzte Mal auf dieser Reise.
Dann geht es aber wieder auf die Autobahn, die wir bei Zelino verlassen und am Berg Erebino vorbeifahren. Wem der Name bekannt vorkommt: Hier war von 2001 bis 2003 ein Feldlager der Bundeswehr. Dieses ist inzwischen wieder an die mazedonische Armee übergeben worden und leider nicht zu besichtigen. Unser Ziel ist aber sowieso der einzige Cache im Umkreis von Tetovo, der Multi Monastery of Leshok.
Wie eingangs erwähnt, konnte ich in Skopje keine Unterkunft mit bewachtem oder zumindest definitiv vorhandenem Parkplatz buchen. Aussagen wie „in der Nähe sind meistens irgendwie vielleicht öffentliche Parkplätze frei“ traue ich schon lange nicht mehr. Zumindest will ich sicher gehen, dass das Auto über Nacht nicht abgeschleppt oder mit einem Strafzettel versehen wird. Damit konnte Skopje von der Liste der möglichen Orte zum Übernachten gestrichen werden. Das macht aber gar nichts, denn wir übernachten im wahrscheinlich besten Hotel im Westen Mazedoniens. Tetovo erscheint uns ähnlich wie das Basar-Viertel in Skopje, alles sehr chaotisch, aber doch irgendwie geordnet. Trotzdem finden wir unser Hotel problemlos. Das Mercure passt eigentlich so gar nicht zum Rest der Stadt, ist aber gut erreichbar, die Zimmer sind top und Parkplätze sind mehr als genug vorhanden.
Tetovo ist eine Stadt im Nordwesten Nordmazedoniens nahe der Grenze zum Kosovo. Die Stadt wird als Zentrum der Albaner in Nordmazedonien angesehen, da hier die wichtigste albanische Universität und viele Organisationen ihren Sitz haben.
Da wird spontan nichts Passendes fürs Abendessen finden, entscheiden wir uns für das Restaurant des Hotels. Keine schlechte Wahl, das Essen ist sehr gut, wenn auch für mazedonische Verhältnisse etwas teurer. Wir bestellen eine Vorspeisenplatte „to share“ und lassen uns von umgerechnet 14 Euro etwas täuschen. Spoiler: Ja, es war sehr lecker, aber minimal zu viel für nur 2 Personen.
Tag 3 – Tetovo – Ohridsee
Einer der Vorteile für Cacher in Mazedonien ist, dass es nur wenige Dosen gibt. Der eine oder andere wird diesen Satz jetzt mehrfach gelesen und mit dem Kopf geschüttelt haben. Aber nein, ich meine das durchaus ernst. Während man nämlich in anderen Gegenden erst mühsam die passenden Caches heraussuchen muss, navigiert man hier einfach zum nächsten.
Wenn man also die Wahl zwischen 2 Stunden Autofahrt mit 2 Caches oder etwa 4 Stunden und 8 Funden mehr hat, dann fährt man gerne mal Umwege. In unserem Fall durch den Mavrovo-Nationalpark. Wobei das ja kein wirklicher Umweg ist, denn so sehen wir noch ein paar weitere Ecken des Landes, an denen wir sonst weiträumig vorbeigefahren wären. Wir genießen tolle Ausblicke, sehen einen Wasserfall ohne Wasser, eine alte Steinbrücke und immer mal wieder ein Kloster. Sowieso scheint es in Mazedonien quasi an jeder Ecke ein „Monastery“ zu geben. Meist ist das allerdings kein ausgewachsenes Kloster, sondern eine Kapelle auf irgendeinem Hügel. Sogar eine Republik mit eigenem Geld besuchen wir in Vevčani, leider so voll, dass wir nur kurz einen Cache holen und dann weiterfahren.
Und die beiden Caches der ursprünglich geplanten Fahrt haben wir dann trotzdem noch eingesammelt. Wir sehen ein total zugemülltes Denkmal und eines auf einem Hügel, was die Suche bei der Hitze nicht wirklich angenehmer macht. Beide fallen in die Kategorie der „Spomeniks“, jugoslawische Kriegsdenkmäler in brutalistischer Optik.
Der Ohridsee ist der zweitgrößte See der Balkanhalbinsel sowie einer der ältesten der Erde. Er gehört zum größeren Teil zu Nordmazedonien, dessen größtes Gewässer er ist, zum kleineren Teil zu Albanien.
Der Wasserspiegel liegt 695 m ü. A. Der Ohridsee hat eine maximale Tiefe von 288 Metern. Am nordmazedonischen Ufer sind Ohrid und Struga die wichtigsten Städte, am albanischen ist es Pogradec. Insgesamt leben mehr als 200.000 Menschen rund um den See.
Als wir am Ohridsee angekommen sind, fahren wir spontan in der Stadt Ohrid auf die Festung. Eigentlich wollen wir die Caches dort suchen, brechen aber nach einem kurzen Ausflug zum Amphitheater ab und fahren in unsere Unterkunft „Villa Klia“ etwas südlich von Ohrid. Nach dem üblichen einchecken und ausruhen suchen wir nach einem Restaurant fürs Abendessen. Wie geschickt, dass das Restaurant Тераса утарна/Utarna Terrace in der Nähe des Macedonia reverse 🇲🇰 Wherigos liegt, von dem wir nicht nur eine tolle Aussicht, sondern auch einen Vorgeschmack auf die Berge rund um den See bekommen.
Auf dem Weg dort hin steht nach einigen Serpentinen mitten in der Kurve ein Auto, dessen Fahrerin wohl die Kupplung überhitzt hat und jetzt darauf wartet, dass ihr Freund zum Abschleppen kommt. Da sie sich nicht helfen lassen will, warten wir ein paar Minuten, dann ist das Hindernis aus dem Weg, wir können cachen und dann endlich essen.
Die vorherigen Bedenken oder besser die vorherige Unsicherheit, was uns in Mazedonien erwarten würde, war spätestens jetzt wie weggeblasen. War Skopje noch etwas größer und Tetovo ziemlich wuselig, hier am Ohridsee unterscheiden sich die Orte für mich wenig von Kroatien oder Italien. Und die Gegend ist ähnlich schön, sehr bergig aber dafür wird man permanent mit tollen Ausblicken belohnt.
Tag 4 – Ohridsee – Albanien – Galičica-Nationalpark – Prespasee
Irgendwann während der Planung kommt die Idee auf, einen Cache in Albanien zu suchen. Leider sind die nächsten Caches von den Grenzübergängen etwa 12 (im Süden) oder 6 (im Norden) Kilometer entfernt. Allerdings an stark befahrenen Hauptstraßen, an denen man nicht wirklich so weit laufen will. Die Fahrt in einem Taxi wäre sicherlich möglich gewesen, die Lust, mit albanischen Taxifahrern verhandeln zu müssen, geht aber bei uns beiden gegen null.
Während wir alle Optionen prüfen und schon kurz davor sind, einen Tagesausflug mit dem Flixbus nach Tirana zu buchen, bemerken wir, dass es tatsächlich möglich ist, einen Mietwagen zu bekommen, mit dem man nach Albanien fahren darf.
Schnapsideen soll man ja bekanntlich nachgeben, und so fahren wir klassisch morgens um 8 Uhr mit dem Mietwagen am Flughafen Ohrid vor, um unseren Mietwagen abzuholen. Nachdem der Mitarbeiter von Sixt nach mehreren Whatsapp-Nachrichten und Anrufen gegen 9 Uhr eintrudelt, bekommen wir einen Audi A3. Uff, mit einem Audi nach Albanien. Ja, ich habe kurz so ziemlich jedes Klischee im Kopf. Aber gut, wird schon schiefgehen.
Wir fahren vom Flughafen nach Westen, holen noch ein paar Caches und wenig später stehen wir am Grenzübergang Kjafasan. Wie bei jedem Übertritt in ein anderes Land haben wir keine Ahnung, wie lange es dauern wird. Und wie eigentlich bei allen Grenzkontrollen geht es wider Erwarten relativ schnell. Die mazedonischen Beamten wollen die grüne Versicherungskarte und die Erlaubnis, mit dem Mietwagen nach Albanien fahren zu dürfen, sehen. Die Albaner schauen kurz in unsere Pässe (ein Personalausweis hätte auch ausgereicht) und schon befahren wir ein neues Land auf unserer Cacherkarte. Zwar geben wir unsere Impfpässe zusammen mit dem Ausweis ab, reingeschaut wurde aber nicht.
Albanien(albanisch Shqipëria), amtlich Republik Albanien, ist ein Staat in Südosteuropa auf der Balkanhalbinsel. Das Staatsgebiet grenzt im Norden an Montenegro und den Kosovo, im Osten an Nordmazedonien und im Süden an Griechenland. Die natürliche Westgrenze wird durch die Küsten des Adriatischen und des Ionischen Meeres gebildet. Die Hauptstadt und gleichzeitig größte Stadt des Landes ist Tirana.
Albanien also. Das Land der Skipetaren, frei nach Karl May. War Mazedonien Neuland für uns, so ist Albanien komplett unbekanntes Terrain. Natürlich sind wir nur ein paar Stunden dort und die Gegend ist sicher nicht repräsentativ für das ganze Land. Trotzdem sind wir absolut positiv überrascht. Die (Haupt-)Straßen sind sehr gut, wie wir später erfahren, wurde die Straße entlang des Ohridsees erst vor drei Jahren neu gebaut. Auch kommt uns der albanische Teil insgesamt sauberer vor.
Viele Caches gibt es hier nicht. Im kompletten Land gerade einmal 96. Fünf davon wollen wir finden. Wie schon auf der anderen Seite des Sees, haben die Bennies auch in Albanien einen Multi gelegt, der inzwischen eigentlich nur noch ein Tradi ist. Der Cache ist fast ein Drive-in und kann problemlos gefunden werden. Länderpunkt Albanien!
Für View to Macedonia müssen wir vom Strand nach oben auf einen Felsen. Laut Listing, einfach einem „marked trail“ folgen. Leider ist das weder ein Trail, noch ist er marked, sondern man steigt nach etwa 10 Metern Weg einfach irgendwie weiter nach oben. Für Botaniker interessant: Hier findet man neben dem Cache auch sämtliche Gewächse Albaniens, die in irgendeiner Weise über Stacheln, Dornen oder Kletten verfügen.
Weiter geht es mit einer Art Cache, die in Deutschland leider selten anzutreffen ist, im Ausland aber immer mal wieder vorkommt. Wir fahren über eine nicht ganz so gut ausgebaute Seitenstraße zu einem Hotel am Rande von Udënisht. Der sehr freundliche Besitzer versorgt uns erstmal mit Getränken und überreicht uns dann den Cache. Während wir etwas Kühles trinken, können wir in aller Ruhe auf der Terrasse im Schatten sitzen und loggen. Wir erfahren einiges über die Gegend und unser Gastgeber freut sich überschwänglich über ein (für ihn) üppiges Trinkgeld. Ein Stop hier ist nicht nur aufgrund des Caches empfehlenswert!
Nachdem wir den Cache No train to Pogradec eine Ortschaft weiter gefunden haben, war es das auch schon wieder mit Geocaching in Albanien. Wir kurven noch etwas durch Pogradec, bevor es weiter geht.
Auf dem Weg zur Grenze sehen wir endlich eine der Besonderheiten Albaniens: Bunker. Kleine Pillboxen, wie es sie in diesem Land zu Hundertausenden gibt. Sie würden fast zu Groundspeak passen, denn gefühlt sieht man hier alle 161 Meter ein Exemplar am Straßenrand stehen. Ein paar Bunker später verlassen wir das Land über den Grenzübergang Tushemisht – Sv. Naum. Auch hier dauert es nur etwa 15 Minuten und wir betreten wieder mazedonischen Boden.
Der Abstecher nach Albanien hat uns beiden gut gefallen. So gut, dass wir bei einer Wiederholung vielleicht sogar auf der albanischen Seite des Sees übernachten würden. Bereut haben wir den (dank zweitem Mietwagen) nicht ganz günstigen Abstecher absolut nicht. Ach ja: Mit dem Audi sind wir übrigens überhaupt nicht aufgefallen. Wären wir aber auch weder mit einem Mercedes, noch mit einem Lada.
Wenn man als Tourist am Ohridsee urlaubt, dann darf ein Abstecher zum Kloster Sv. Naum nicht fehlen, das, wie der Rest der Gegend um den See, auch Teil des UNESCO-Welterbes ist. Der Parkplatz ist netterweise gratis, der Rest sehr touristisch. Der Besuch lohnt sich trotzdem, auch wenn man merkt, dass es die Touristenattraktion rund um den See ist.
Für uns geht es weiter, immer bergauf, durch den Galičica-Nationalpark, bis wir auf der anderen Seite des Gebirges am Prespasee ankommen. Auch dort suchen wir noch ein paar Caches, bevor es zurückgeht. Immerhin müssen wir ja noch das Auto am Flughafen abgeben.
Zum Essen gehen wir ins Restaurant Grosh, das am Rande von Ohrid liegt. Das Essen ist sehr lecker und wirklich extrem günstig. Schopska Salat und Schaschlik haben zwei Personen satt gemacht und inklusive Getränken haben wir etwa 14 Euro bezahlt. Komplett, nicht pro Person!
Witzig wird es, als der Kellner an die Grenzen seiner Englischkenntnisse kommt. Dann holt er nämlich seine Tochter, die zwar gut Englisch kann, aber etwas schüchtern ist (weil sie uns erkennt) und deren Auto eine inzwischen hoffentlich abgekühlte Kupplung hat 🙂 Ja, die Welt ist manchmal wirklich klein.
Wieder zurück in der Unterkunft werden wir vom Seniorchef des Hauses abgefangen. Dieser hat bis Mitte der 80er Jahre in Deutschland gearbeitet, spricht sehr gut deutsch und ist etwas angesäuert, dass wir heute Morgen das Frühstück ausfallen lassen haben. Aber wie das so ist, man trinkt einen Rakjia zusammen, wir geloben Besserung und schon ist alles wieder gut.
Tag 5 – Ohridsee
Heute haben wir es morgens nicht eilig und lassen uns das Frühstück aus Omelette und Früchten aus dem eigenen Garten schmecken. Ja, er hatte wirklich nicht zu viel versprochen.
Ursprünglich haben wir heute vorgehabt, uns die Stadt Ohrid näher anzuschauen und auf dem Berg mit der Festung die restlichen Caches zu suchen. Die Auffahrt ist allerdings gesperrt und nach ein paar Versuchen, auf anderem Weg nach oben zu kommen, geben wir auf. Wir fahren zu einem von zwei Earthcaches in der Gegend und werden schon auf der Hauptstraße von einem Duft begrüßt, der mich sehr an Island erinnert. Auf alle Fälle ist der Earthcache sehr interessant, auch wenn man mehr riechen als sehen konnte.
Auf der Fahrt dort hin entdecke ich in Cachly, dass „ganz in der Nähe“ bei einem Tradi noch der FTF offen ist. Etwa 50 Straßen-Kilometer Anfahrt plus eine kleine Wanderung von etwa 1,5 Kilometern mit einigen unbedeutenden Höhenmetern. Also genau das Richtige für einen warmen Sommertag auf dem Balkan…
Wir finden einen Parkplatz und laufen los. Bis zu einem gewissen Punkt hätte man den Weg noch fahren können. Also nicht mit dem Honda, aber mit einem Quad oder einem Lada Niva vielleicht. Wobei die Einheimischen da sicher heimlich mit einem Yugo hochbrettern und sich wundern, dass das sonst niemand tut.
Oben angekommen merken wir schnell, dass der Cache ziemlich im Off liegt. Das macht aber gar nichts, denn erstens sind die Hints sehr gut, zweitens ist die Dose da und drittens ist das Logbuch leer. FTF in Mazedonien!
Nach etwa einer Stunde sind wir wieder am Auto und haben heute mehr von Land und Leuten gesehen, als das in Ohrid möglich gewesen wäre. Zurück am See fahren wir noch einmal etwas nach Süden und sammeln ein paar Dosen ein. Wobei sich „einsammeln“ einfacher anhört, als es ist. Vor allem Caveman hat es ganz schön in sich.
Wir entspannen noch etwas, dann gehen wir in die Gostilnica Grne, um noch einmal sehr gut und günstig essen zu gehen. Die obligatorische Dose Skopsko-Bier wird noch am Ufer des Sees geleert, dann endet der letzte Tag hier. Morgen geht es weiter nach Gevgelija.
Wir waren zwar nur etwas über eine Woche unterwegs, aufgrund der der Menge an Eindrücken, habe ich mich aber dazu entschlossen, diesen Bericht auf zwei Beiträge aufzuteilen. Weiter gehts mit Teil zwei.
Ich hoffe, dir hat mein Reisebericht gefallen. Falls du Fragen hast, ab damit in die Kommentare!
Für mich war das Führerhauptquartier Wolfsschanze in Masuren eins der Highlights meines letztjährigen Sommerurlaubs. Über die Reise drumherum habe ich ja schon ausführlich berichtet, aber hier gehts nur um den kleinen Ausflug rund um und auf den Bunker.
Begleitet hat mich eine GoPro 8, mit der ich immer mal wieder gefilmt habe, was aber bisher nie aus dem Stadium „Kopiere ich auf Festplatte und schaue ich mir irgendwann mal an“ herauskam. Nun habe ich mich vor ein paar Wochen endlich einmal hingesetzt und mein erstes Video zusammengeschnitten. Ich hatte bisher null Erfahrung mit Videoschnitt usw. gehabt, aber ich denke, es ist für einen ersten Versuch ganz okay.
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Natürlich bin ich nicht ohne Grund auf den Betonklotz geklettert, denn es liegt ein Geocache namens „Wolfsschanze / Wilczy Szaniec“ auf dem Dach. Dieses ist komplett bewachsen, neben Gras und Büschen auch mit Bäumen. Der Grund dafür ist, eine möglichst gute und vor allem natürliche Tarnung zu erreichen. Der Bewuchs war also schon während der aktiven Benutzung vorhanden und nicht erst nach dem Krieg.
Leider lässt sich über den Bunker an sich relativ wenig herausbekommen, warum auch immer. Die meisten Quellen sprechen davon, dass hier zwei Luftschutzbunker „für die Allgemeinheit“ stehen, Wikipedia von „allgemein zugänglicher Luftschutzraum mit Flak und MG-Einheiten auf dem Dach“. Im Gegensatz zu den anderen großen Bunkern im inneren Kreis der Wolfsschanze (bspw. Hitlers Bunker oder Bormanns Bunker), durfte hier jeder Besucher oder Mitarbeiter des FHQ Schutz vor Luftangriffen suchen. Aus diesem Grund gab es auch mehrere Fla-Stellungen zur Flugabwehr auf dem Dach.
Der Betonklotz ist etwa 10 Meter hoch, 60 Meter lang und 25 Meter breit. Von vorne sieht er intakt aus, wenn man aber einmal drumherum läuft, bemerkt man ziemlich schnell, dass der Eindruck täuscht. Durch Sprengungen gegen Ende des Krieges im Januar 1945 wurde das Gebäude ziemlich in Mitleidenschaft gezogen.
Der Bunker etwa 1944. Die Leiter, über die ich nach oben geklettert bin, ist hier auf der linken Seite zwischen den beiden Soldaten zu sehen.
Heute
Fotografiert habe ich auch, deshalb hier noch einige Bilder.
Ach ja: Natürlich ist der Besuch nicht ganz ungefährlich. Daher empfehle niemandem, der nicht trittsicher ist und ein Mindestmaß an gesundem Menschenverstand besitzt, die Leiter hochzusteigen. Es gibt im Umkreis (Wolfsschanze und Mauerwald) mehr als genug andere Bunker, die problemlos und teilweise auch innen begangen werden können.
Laut den mehrsprachigen Verbotsschildern ist übrigens nur der Eintritt verboten. Selbstverständlich habe ich mich daran gehalten.
Seit Jahren geistert immer wieder ein Mega in Stuttgart durch sämtliche Kanäle. Irgendwann flammte das Thema wieder auf, wurde konkreter, wurde zur Kenntnis genommen und wurde wieder verworfen. Ich bin zwar viel auf Megaevents unterwegs, aber das, was ein Mega für mich persönlich immer reizvoll gemacht hat, fällt irgendwie zumindest teilweise weg: Nämlich eine neue Gegend zu erleben, unbekannte Caches zu finden, lokale Speisen zu probieren, befreundete Cacher wiederzutreffen und neue Cacher kennenzulernen.
Aber hey! Das betrifft ja zum Glück nur mich und es ist ja irgendwie auch mal schön, nicht nur Gast, sondern ein Stück weit auch Gastgeber zu sein. Im Großraum Stuttgart gibt es eine Fülle von verschiedensten Caches und auch als „normaler“ Tourist kann man hier einiges sehen und erleben.
GCmeetsBC – Wasser & Wein gibt ja im Namen schon eine Richtung vor. Sowohl Mineralwasser (immerhin haben wir in Bad Cannstatt nach Budapest das größte Mineralwasservorkommen Europas) als auch Wein gibt es hier mehr als genug. Und beides soll auch sehr gut sein, den Wein kann ich als Biertrinker allerdings nicht beurteilen.
Um herauszukriegen, ob und wieso sich eine Reise dorthin auch für jeden anderen lohnt und was geboten wird, habe ich – wie schon in der Vergangenheit bei anderen Megaevents – einfach mal bei der Orga angefragt und mir einige Fragen beantworten lassen. „Die Orga“ war in diesem Fall Norbert.
Wie seid ihr auf die Idee gekommen, ein größeres Event in Stuttgart zu veranstalten?
Es gab bisher unseres Wissens noch keines im Kessel und wir finden, es war dringend an der Zeit, die Cacher-Szene auch hier einmal begrüßen zu dürfen – unsere Stadt hat mehr zu bieten, als man glaubt!
Wir finden, dass die Location klasse ist und die Umgebung sowieso. Bad Cannstatt ist Stuttgarts größter Stadtbezirk und hat viel zu bieten. Rund um die Location gibt es einen tollen Park und man kann allgemein überall viel entdecken und erleben. Auch der Neckar und die Mineralquellen sind „ums Eck“.
Für wie viele Geocacher plant ihr eurer Event?
Gestartet sind wir mit ca. 2.000, inzwischen gehen wir grob von der Hälfte aus. Dies wiederum wäre in Anbetracht der aktuellen Corona-Lage für uns und die Location gut leistbar.
Gibt es eine maximale Anzahl an Teilnehmern, die diese Location besuchen dürfen?
Ja! Aber erfahrungsgemäß kommen die Cacher nie alle zeitgleich, sodass wir hier keine Bedenken haben bzw. die regulär zulässige Zahl sowieso unrealistisch ist aufgrund der Corona-Auflagen, den Saal mit 60 % zuzulassen.
Was bietet ihr dem Besucher?
Ganz schön viel, wenn man bedenkt, wie wenig Zeit wir schlussendlich hatten und unter welchen Bedingungen wir agieren müssen. Natürlich gibt es Händler, Lab-Caches, Catering (auch kostengünstig!) und andere Megaevent typische Dinge. Wir haben spannende Vorträge und zwei kreative Workshops, wo man ansprechende Caches basteln kann (aus Holz und mit Elektronik).
Gibt es aktuell schon ein Programm und wenn ja, was würdet ihr davon hervorheben?
Eine gute Frage um auf https://gcmeetsbc.de/ aufmerksam zu machen. Wir aktualisieren laufend unsere Seite und es kommen mehr und mehr Programmpunkte dazu. Besonders stolz sind wir auf einige Winzer, die den erwachsenen Besuchern klasse Weine zum Kosten für günstiges Geld anbieten, auf unsere Stadttour mit einer echten Cannstatterin und auf ein, zwei weitere Highlights, die erst noch veröffentlicht werden in einigen Tagen.
Es finden – vor allem in Deutschland – immer mehr Megas statt. Warum sollten Cacher gerade nach Stuttgart kommen?
Weil Stuttgart und unser Event viel zu bieten haben – erwachsene können sich am köstlichen Wein erfreuen, für die Kinder haben wir ein Kinderprogramm. Was die Stadt alles bietet, das kann ich auf die Schnelle nicht aufzählen, aber dafür werden wir die „StuttgartMarketing“ vor Ort haben, die tolle Tipps geben können, was man auch losgelöst bekannter Highlights wie dem Fernsehturm, alles erleben kann!
Wird der Besucher bei euch Eintritt zahlen müssen? Wenn ja, wie viel?
Wir müssen 14 EUR für Erwachsene und 7 EUR für Kinder berechnen (unter 6 Jahren ist der Besuch natürlich kostenlos). Die „übliche“ Grenze von 10 EUR ist uns nicht möglich gewesen, weil wir einfach mit viel weniger Besuchern rechnen müssen, als „normale“ Megas außerhalb der Pandemie. Dafür erhalten Kinder wie Erwachsene aber nebst schon grob angerissenen Programmen und Highlights auch kostenlosen ÖPNV im ganzen Stadtgebiet Stuttgart.
Gibt es am Eventgelände genügend Parkplätze und gibt es Stellplätze für Wohnmobile?
Wie in vielen großen Städten sind Parkplätze auch in Bad Cannstatt Mangelware. Es gibt einige Parkplätze die mit 8 Euro/Tag auch sehr günstig sind. Mehr als genug Parkplätze gibt es am „P&R Sommerrain“. Wir würden die Autofahrer sehr darum bitten, diesen zu benutzen. Von dort kann man per Bus und Bahn komfortabel zur Location anreisen, zahlt für das Parken nichts und der ÖPNV ist sowieso im Ticketpreis enthalten.
Wohnmobil-Fans sind bei schmelli@gcmeetsbc.de an der richtigen Adresse! Er hilft supergerne weiter bei der Beantragung der Erlaubnis zur Einfahrt in die Stadt („Dieselfahrverbot“) und kann mit dem Campingplatz in Bad Cannstatt weiterhelfen.
Wie barrierefrei wird euer Event?
Die Location und alle auf unserer Site angebotenen Aktivitäten sind vollständig Rollstuhl tauglich. Menschen mit eingeschränkter Mobilität können problemlos alles erreichen und auch eine spezielle Toilette ist vorhanden. Mobilitätseingeschränkte Besucher erhalten aber auch gerne vorab alle nötigen Informationen. Eine kurze Mail über obige Website genügt und wir erkundigen und uns zu allen spezifischen Fragen, die den Betroffenen wichtig sind!
Dürfen Hunde aufs Eventgelände?
Dazu haben wir überraschend viele Anfragen erhalten und müssen hier leider verneinen.
Gab es Einschränkungen aufgrund der Pandemie, die eure Planungen beeinträchtigt haben?
Viele! Die größte Herausforderung war zu entscheiden, ob wir „durchziehen“ oder nicht. Wir sind uns aber sicher, dass die Community echt „Durst“ hat nach Events und unsere Entscheidung ist, wie jeder mitbekommen hat, nun fest. Die Freigabe durch die zuständige Stelle erfolgte dann tatsächlich erst Mitte Juni und dann musste alles super schnell gehen. Inhalt und Shop waren in wenigen Tagen gesetzt. Eine letzte Überraschung hielt Groundspeak für uns bereit und wir durften unser Einlass-Management gänzlich „auf den Kopf“ stellen und neu planen. Egal – jetzt passt es für alle Beteiligten und wir können dem Event mit Freude entgegenfiebern!
Wie viele Personen sind in eurem Orga-Team?
Zehn. Die meisten haben wir hier auf ein Foto bekommen.
Das Orga-Team
Wie ist die Verteilung der Aufgaben im Team? Mischt jeder bei jedem Thema mit?
Nein – außer André (meinem Vertreter) und mir, die wir beide versuchen alle Fäden zusammen zu halten, haben die anderen Teamkollegen jeweils unterschiedliche Aufgaben, die alle (und das meine ich absolut ernst) nicht nur großartig, sondern mit teils unvorstellbar großem Elan und Einsatz vorantreiben!
Reicht das auch aus, um ein Mega zu abzudecken?
Für die Koordination im Vorfeld, die Beschaffung notwendiger Dinge und alles organisatorische reicht das aus, denn zu viele Köche verderben den Brei. Natürlich sind wir vor Ort am Tag des Events aber auf viele fleißige Helfer angewiesen, die uns unterstützen.
Benötigt ihr Helfer? Gibt es einen Anreiz, euch zu helfen?
Wir freuen uns, dass sich schon wirklich viele gemeldet haben – auch an dieser Stelle unseren größten Dank! Und einige wenige Helfer könnten wir durchaus noch brauchen. Der Anreiz? Es gibt ein Helfershirt und ab 4 Stunden Einsatz gibt es eine Helfercoin (die nicht erworben werden kann), wer den ganzen Tag dabei ist, zahlt auch keinen Eintritt.
Sind alle im Orga-Team langjährige Cacher? Wie seid ihr zum Geocaching gekommen? Was tut ihr, wenn ihr nicht cacht?
Das ist das Schöne: Das Team ist super durchmischt! Wir haben „Hardcore-Cacher“ genau so im Team wie Anfänger, die erst seit 1 bis 2 Jahren dabei sind. Für mich, der das Team zusammengestellt und -geführt hat, war das nicht ausschlaggebend! Das wird überbewertet meiner Meinung nach! Viel wichtiger ist, dass die Teamkollegen Spaß bei dem Projekt haben. Wir verbringen unglaublich viel Zeit zusammen bzw. jeder darüber hinaus mit seinen Aufgaben. Da ist Spaß wichtig. Und jemand der wenig Cache-Erfahrung hat, kann trotzdem ein super Organisator sein.
Was wir sonst im Alltag tun? Wir gehen alle fleißig arbeiten, und zwar in unterschiedlichsten Bereichen – von Leitung großer Veranstaltungen, über soziale Berufe, Lehrer, Eisenbahner – querbeet auch hier vieles vertreten.
Wo/wie habt ihr bisher Werbung für dieses Event gemacht?
Wir haben tausende Visitenkarten in Caches liebevoll verteilt und ansonsten hatten wir als Plattform nur die Groundspeak-Website. Mangels Sponsoren (in der Zeit enorm schwer zu kriegen) war finanziell einfach auch nicht mehr drin. Man muss aber auf der anderen Seite auch bedenken, dass zu viel Werbung gar nicht unser Ansinnen war bisher, denn wir wussten ja nicht, was „Corona“ noch an Überraschungen für uns bereithielt. Zu viel Zulauf wäre auch nichts, denn wir wollen zu lange Wartezeiten gerne vermeiden und alle sollen auch auf dem Gelände ihren Spaß haben und sich absolut sicher fühlen!
Welche Möglichkeiten habe ich, weitere Geocacher von eurem Event zu informieren (Werbematerial, Banner etc.)?
Wie gesagt: „mangels Masse“ können wir mit nichts zum „Anfassen“ dienen. Auf https://gcmeetsbc.de/ bzw. im Listing unter GC8Y812 steht alles Wissenswerte und wichtige.
Norbert, vielen Dank für die Infos. Wir sehen uns im September in Cannstatt!
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