#standwithukraine

6 Monate Nichtraucher – Eine erste Bilanz

Ein halbes Jahr ohne. Heute vor 6 Monaten wurde der VfB Deutscher Meister. Und habe ich eine letzte Zigarette geraucht.

Mit dem VfB hatte das eigentlich wenig zu tun. Allerdings hätte ich die Spannung wohl nicht ohne durchgestanden – dachte ich damals! Heute kann ich relativ problemlos alle Arten von Spannung ohne Kippe ertragen.

Eigentlich habe ich mit meiner Freundin ausgemacht, daß ich ab Urlaubsbeginn nicht mehr rauche. Das wäre am 19. Mai morgens gewesen. Dank eines Fliegers, der nicht voll war, wurden 2 Flüge zusammengelegt und wir flogen erst abends. Somit konnte ich das letzte Bundesligaspiel noch anschauen, in Ruhe rauchen und erst um 19:15 die allerletzte Kippe auf dem Bahnsteig austreten 🙂

Ich habe über 17 Jahre geraucht und das nicht grad wenig. Eigentlich dachte ich, daß es sehr sehr schwer wird, auch nur den Flug zu überstehen. Aber nein, das ging komischerweise relativ problemlos. Gut, ich war wohl die ersten Urlaubstage sicher manchmal unausstehtlich, aber das war abzusehen. Ich setzte mich sehr oft bewußt neben Raucher. Nicht, um passiv zu schnorren, sondern, um zu sehen, wie ich drauf reagiere. Und auch da: Kein Problem. den Urlaub überstand ich als Nichtraucher, wenn man von einer Shisha absieht.

Aber wie gehts weiter? Urlaub, schön und gut. Aber daheim würde alles wiederkommen, was mich zum rauchen verleiten würde: Stress, Kneipen, Bier, Langeweile, PC usw. Ehrlich gesagt gab ich mir nicht sooo die riesen Chance, weiterhin Nichtraucher zu bleiben. Aber ich wollte es wissen! Kann ich widerstehen? Also habe ich versucht, alle Situationen live durchzuspielen, in denen ich geraucht habe. Hat geklappt bis auf den Punkt „Besoffen in Diskothek“ 😉

Im Nachhinein habe ich mich natürlich gefragt, wieso ich nicht schon früher aufgehört habe. Natürlich wußte ich, daß es verdammt schwer werden würde. Das Problem dabei war: Ich konnte (und wollte) es mir leisten, um die 200 Euro im Monat zu verpaffen.

Es gibt ja Menschen, die hören mit dem Rauchen auf und werfen jeden Tag 5 Euro in ein Sparschwein, um zu sehen, was sie sparen. Ich hab das aus Mangel an Kleingeld anders gemacht. Nach grob 4 Monaten hatte ich grob 800 Euro gespart. Praktischerweise hat genau dann mein geliebter 19″ Daewoo Monitor den Geist aufgegeben. Also habe ich das nicht verrauchte Geld sinnvoll angelegt und in Form eines neuen Monitors täglich vor Augen.

Wo bin ich heute? Abgesehen von einigen wenigen Shishas im Urlaub lebe ich absolut rauchfrei. Ich würde ganz gerne mal eine schöne Zigarre rauchen, lasse es aber. Das Risiko ist mir zu groß. Das Antirauchergesetz (bitte keine Diskussion, ich weiß, daß das nicht der offizielle Name ist) finde ich auch als Nichtraucher einen unausgegorenen, undurchdachten Schnellschuß. Neben einem Raucher zu sitzen stört mich nicht wirklich. Aber: Meine Atmung ist besser, ich huste selten. Und ich spare einen Haufen Geld.

Zwei kleine Steine machen höllische Schmerzen

Gestern Abend um 1 rum bekam ich plötzlich ziemliches Seitenstechen. Dachte ich zumindest. Nur: WIeso bekomm ich Seitenstechen, ohne zu rennen? Nun ja, es wurde schlimmer, kaum mehr auszuhalten. Ich befürchtete das Schlimmste: Nierenkolik. Egal, wird schon wieder weggehen. Dachte ich. War aber nicht so. Zichmal heiß geduscht brachte irgendwie nichts. Bis halb 3 rum hab ichs ausgehalten, dann meine Eltern rausgeklingelt. Ab ins Krankenhaus.

Von einer ziemlich unfreundlichen Ärztin („Wieso schicken die die immer nachts zu uns?“) wurde ich dann „versorgt“. Also an den Tropf gehängt und mit Schmerzmitteln vollgepumpt. Danach kam ich auf ein Zimmer zu einem netten älteren Herren der Flakhelfergeneration.

Irgendwann wurde es dann besser mit den Schmerzen und ich konnte tatsächlich mal pennen. Zumindest bis 6 oder 7 oder keine Ahnung, wann die mich geweckt haben. Egal, Hunger! Is nicht. Rauchen? Nein. Na toll. Ist ja wie im Krankenhaus…

Aber trinken durfte, ja mußte ich. Und pissen. Ständig. Medikamenten sei dank. Die Ärztin am Anfang war übrigens nicht davon überzeugt, daß es Nierensteine sind. So kann man sich täuschen. Irgendwann waren die Urheber der Schmerzen ausgemacht: 2 kleine Dinger, kaum nen halben Millimeter Durchmesser. Anyway. Da könnten ja noch mehr sein. Also ab zum röntgen. Nicht nur einmal, nein. Erstmal bekam ich literweise Kontrastmittel verabreicht. Damit die verschiedenen Verteilungsstadien ebendieses dokumentiert werden konnten, mußte ich also mal eben 20 (oder 30? Oder wars ne Stunde? Keine Ahnung.) Minuten da liegen, mich nicht bewegen und alle paar Minuten geröntgt werden. Immerhin: Die Ärztin war cool, total locker, die nette junge Helferin mit den rosa Haaren und dem sächsischen Akzent war, mhh, sehr nett 😉

Dann gabs endlich Futter und ich durfte offiziell rauchen. Um wirklich ganz sicher zu gehen, mußte ich noch zum Ultraschall und nachdem da auch nichts gefunden wurde, konnte ich gehen…

Die Schmerzen wünsche ich wirklich NIEMANDEM!