Manchmal kommen die Entscheider bei Groundspeak dann doch auch auf mehr oder weniger gute Ideen, die dann im Forum in den Release Notes stehen.
Ganz neu ist die Möglichkeit, einen Geochecker direkt auf einem Geocaching.com-Listing einzubauen.
Der Checker ist sehr spartanisch und macht wirklich nicht viel mehr, als zu prüfen, ob die eingegebenen Koordinaten mit den als Final hinterlegten übereinstimmen. Standardmäßig ausgeschaltet, muß er bewußt eingeschaltet werden, um im Listing angezeigt zu werden. Dies funktioniert nur bei Mysterys. Und nur auf der Website. In den Apps wird der Geochecker nicht angezeigt.
Werden korrekte Koordinaten eingegeben, ändern sich die Listingkoordinaten automatisch in diese. Und das funktioniert dann auch in den Apps.
Ach ja: Andere externe Checker können natürlich weiterhin verwendet werden.
Checker ins Listing einbauen und verwenden
Die Verwendung ist denkbar einfach Um den neuen Geochecker in ein Listing einzubauen, reicht es das Listing zu editieren und bei „Display the solution checker on the cache page“ einen Haken zu setzen.
Im gespeicherten Listing taucht nun oberhalb des Hints der neue Geochecker auf. Eingetragen sind die Listingkoordinaten, die man ändern und nach Bestätigung eines Captchas prüfen kann.
Eine kurze Info, ja, die Koordinaten stimmen. Die Listingkoordinaten werden auch automatisch geändert.
Fazit
Eine gute Idee, bei der ich mich allerdings frage, wieso man sie nicht schon vor Jahren umgesetzt hat. Wenn man wirklich nur die Koordinaten prüfen will, finde ich diese Lösung wesentlich komfortabler als geochecker.com, der ja auch Groundspeak gehört. Kein Rumkopieren von Koordinaten, einfach ändern, speichern und sofort auf der Website geändert haben.
Gut versteckt im Forum gab Groundspeak Anfang Januar bekannt, daß Formatierungen in Logs durch HTML oder BBCode ab 2. Februar nicht mehr funktionieren wird. Stattdessen kann nur noch Markdown verwendet werden.
Was wird sich konkret ändern?
Nach dem Wechsel zu Markdown wird HTML oder UBB direkt als Code in den Logs angezeigt. Statt „Ich verlinke ein anderes Listing“ wird dann „Ich verlinke <a href=“https://www.geocaching.com/geocache/GC60RFP_il-locomotore-saif-lb1″>ein anderes Listing</a>“ angezeigt. Nicht schön, aber angeblich sehr selten.
Die größte Änderung für „Logdesigner“ wird sein, daß Font Color und Font Name nicht mehr funktionieren. Das heißt, daß man seine Logs nicht mehr in einer farbigen Schrift schreiben und eine bestimmte schriftart verwenden kann. Die Schriftgröße wird über den „Header“ weiterhin einstellbar sein.
Laut Groundspeak hat Markdown viele Vorteile wie bspw. die Anzeige für Benutzer von Apps oder GPX-Dateien.
URLs werden weiterhin als Links angezeigt.
Links die nicht auf Geocaching/Groundspeak Domains werden anzeigen, daß sie auf eine externe Site gehen.
Bei Smileys ändert sich nichts.
Zeilenumbrüche in alten Logs werden weiterhin als solche angezeigt und brauchen nicht angepasst werden.
Es wird einen WYSIWYG Editor mit Vorschaumöglichkeit auf der Logseite geben. Groundspeak ist der Meinung, daß man dadurch kein Markdown lernen muß, um seine Logs zu schreiben.
Markdown – Was ist das?
Markdown ist eine vereinfachte Auszeichnungssprache, ähnlich wie BBCode in Foren oder Mediwiki-Wikitext in der Wikipedia. Zwar wird auch bei Markdown „unter der Haube“, also ohne WYSIWYG-Editor, wie auch bei HTML eine Art Code verwendet, dieser ist jedoch wesentlich leichter lesbar.
Wie funktioniert die Formatierung mit Markdown?
Die wichtigsten Formatierungen, die man in einem Log verwendet, sind sicherlich Links, fett, kursiv und eventuell noch Überschriften und Listen:
Links sind relativ einfach, wenn auch ungewohnt, zu formatieren. Der obige Satz, der in HTML „Ich verlinke <a href=“https://www.geocaching.com/geocache/GC60RFP_il-locomotore-saif-lb1″>ein anderes Listing</a>“ heißt, sieht in Markdown so aus: „Ich verlinke [ein anderes Listing] (https://www.geocaching.com/geocache/GC60RFP_il-locomotore-saif-lb1)“. Der Titel des Links wird also in eckigen Klammern voran gestellt. Danach kommt die URL in Klammern.
Beispiel: [Dies ist ein schöner Cache] (https://www.geocaching.com/geocache/GC60RFP_il-locomotore-saif-lb1)
Fett oder kursiv betont werden Texte, wenn sie mit * oder _ eingeschlossen sind. Je ein Sternchen oder Unterstrich vor und hinter dem Text formatiert kursiv, je zwei formatieren fett:
*Dies ist ein kursiver Text* _Dies auch_ **Dies ist ein fett geschriebener Text** __Dies auch__
Überschriften funktionieren analog zu kursiv und fett, nur, daß die Raute verwendet wird. Eine Raute links vom Text gefolgt von einem Leerzeichen erzeugt eine Überschrift der Ebene 1. Je nach Anzahl der vorangestellten Rauten formatiert man so Überschriften der Ebenen 1 bis 6. Eine schließende Raute wie bspw. bei der Formatierung von kursivem Text wird nicht benötigt, ist aber aus optischen Gründen möglich.
# Ich bin eine Überschrift der Ebene 1 # Ich bin eine Überschrift der Ebene 1 und kann auch eine abschließende Raute haben. # #### Ich bin eine Überschrift der Ebene 4
Unsortierte Listen werden mit einem Sternchen, einem Plus oder einem Bindestrich gekennzeichnet:
Sortierte Listen werden mit einer Zahl gefolgt von einem Punkt gekennzeichnet:
1. Tradi 2. Multi 3. Mystery
Witzigerweise ist es vollkommen egal, welche Zahlen verwendet werden. Wäre im Beispiel statt 1., 2., 3. einfach 84., 7., 43. verwendet worden, so wäre das Ergebnis das selbe.
Ich sitze hier bei meiner letzten Dose Coke aus der Minibar des Hotels Baguassu in Capão Bonito, kaue Paçoquita und lasse die Reise noch einmal Revue passieren. Zusammen mit 25 anderen Cachern aus Deutschland, Österreich und der neutralen Schweiz (und drei Fröschen) war ich in Brasilien.
Die Reise
Organisiert hat die Reise die Firma Geheimpunkt. Ja, Geocaching, Kommerz, alles böse, ich weiß. Ich bekomme übrigens nichts dafür, daß ich den Namen nenne, ich bin ja kein FIFA-Funktionär. Aber im Ernst: Die Reise war gut organisiert, hat Spaß gemacht und deshalb kann man die Firma ruhig mal nennen. Lediglich um die Gelbfieber-Impfung mußte ich mich kümmern. Wer sich so eine Tour selbst organisieren will, soll das tun, ich für meinen Teil war froh darüber, daß das Daniel und sein Team übernommen hat. Von daher, auch wenn es natürlich deren Job ist, nochmal ein großes Dankeschön!
Die Vorgeschichte
Ende 2014 bekam ich irgendwo auf Facebook mit, daß eine Firma aus Hannover eine Reise zum letzten APE-Cache in Brasilien organisieren würde. Ich habe die Meldung zur Kenntnis genommen, vielleicht auch kurz mit dem Kopf geschüttelt, aber dann nicht mehr weiter daran gedacht. Ein paar Monate später stand ich dann vor der Überlegung, was ich rund um meinen diesjährigen Geburtstag machen wollte. Da erinnerte ich mich. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe ein oder zwei Tage überlegt und dann gebucht. Warum? Weil man auch mal was verrücktes tun muß Und wegen des APE-Caches. Natürlich. Kurze Zeit später wandelte sich das aber. Der APE-Cache war der Auslöser, die Vorfreude ging aber ganz klar Richtung „Ein neues unbekanntes Land, Regenwald, Tiere, Menschen“. Ach und so ne Munitionskiste war da ja auch noch.
Der Hinflug in Frankfurt und Madrid
Und so trafen wir uns am 20.05.2015 am Flughafen Frankfurt am Main zum Verabschiedungsevent. Schon da merkte man, daß wir viel Spaß zusammen haben würden. Sogar die Bundespolizei war anwesend 🙂 Danach ging es dann ans einchecken.
Der Flug nach Madrid war kurzweilig und selbst die unter uns, die sich vorher Gedanken wegen ihrer Flugangst gemacht hatten, hatten keine Probleme. Leider war der Flieger zu spät gestartet, so daß wir im Flughafen von Madrid nochmal Gas geben mußten. Der Event fiel dann leider etwas kürzer als geplant aus, aber wir mußten ja weiter, über den großen Teich, nach Brasilien.
Ziemlich pünktlich hob der A330 ab und es ging Richtung APE-Cache!
Ankunft in Brasilien!
Der Flug war okay, ging durch die Nacht und die meisten konnten zumindest ein paar Stunden schlafen. Zur Fluggesellschaft Air Europa kann man sagen: War okay, aber nichts besonderes. Die Website sieht zwar nett aus, funktioniert aber nicht wirklich zuverlässig und ist null für mobile Geräte optimiert. Und zu allem Überfluss gab es keinen Tomatensaft! Aber gut, wir wurden alle in São Paulo abgeliefert. Nachdem sich alle mit Reais versorgt hatten, mußten wir auf den Bus warten und nutzten die Zeit, um das zu tun, was wir am besten können: Wir haben dieses Geocaching mal ausprobiert und die beiden Dosen am Flughafen gefunden 🙂
Mit dem Bus ging es dann ins grob 250 Kilometer entfernte Hotel in Capão Bonito. Erstmal quer durch São Paulo. Dieser Moloch von Stadt zieht sich ewig und man fährt sicher 50 bis 60 Kilometer, bis man endlich mal an so etwas wie einer Stadtgrenze ist. Im Gegensatz zu Rio de Janeiro hat diese Stadt Platz, um sich weiter auszudehnen. Die Gegensätze sieht man auch vom Bus aus: Neben eingezäunten modernen Hochhäusern erstrecken sich Favelas. Natürlich weiß jeder, daß es diese gibt. Daß sie aber so krass neben den Vierteln der „Reichen“ liegen, war für mich neu.
Auf der Busfahrt konnten wir auch außerhalb schon einige Eindrücke sammeln. Ein kurzer Zwischenstop wurde genutzt, um sich mit Getränken und Snacks zu versorgen und um einen ersten Cache der „Em busca do APE“-Serie („Auf der Suche nach dem APE“) zu finden. Dieser „Powertrail“ geleitet den Cacher von der westlichen Stadtgrenze São Paulos bis zum Eingang des Parque Estadual Intervales, der Park, in dem der APE-Cache liegt. Am Anfang liegen die Dosen mehrere Kilometer auseinander, je näher man zum Park kommt, desto kürzer werden die Abstände. Wer sich also nicht sicher ist, welche Straße er nehmen soll, kann diese Caches als „Navi“ verwenden.
Wir sind da: Capão Bonito
Im Hotel angekommen wurde eingecheckt, sich kurz frisch gemacht und dann erstmal der Ort erkundet. Die anfängliche Skepsis und Vorsicht vor dem Unbekannten war ziemlich schnell wie weggeblasen. Ob im Supermarkt, am Earthcache – einem von nur 2 Caches in Capão Bonito – oder beim Burger essen: Wir sind eigentlich immer höflich, offen und freundlich von den Brasilianern behandelt worden. Zwar spricht so gut wie keiner Englisch (auch nicht im Hotel!), aber mit Händen, Füßen, Google Translator und gelegentlich auch mal breitestem Sächsisch konnte man sich immer irgendwie verständigen. Nach dem Abendessen und ein wenig Füße in den kalten Pool hängen war es dann auch Zeit fürs Bett und ein wenig lokale Filmkunst^^
Im Parque Estadual Intervales
Der nächste Tag begann – wie jeder Tag – früh. Zumindest war für mich 6 Uhr früh, diverse andere Mitreisende waren, während ich unter der Dusche stand, schon beim dritten Kaffee und dementsprechend fit. Das ordentliche Frühstücksbuffet wurde einmal durchprobiert, denn wir hatten ja einiges vor: Ab in den Park! Vor der Cacherei stand allerdings erst einmal die Fahrerei. Mit dem Bus ging es die 35 Kilometer nach Westen. In Deutschland wäre das eine halbe Stunde gewesen. In Deutschland gibt es aber auch keine Schlaglöcher in den Straßen, in denen im Sommer Kinder baden 🙂 Der Busfahrer fuhr aber – wie erwartet – sehr „südländisch“ und brachte uns trotz mehrfachem Aufsitzen recht fix an unser Ziel. Überhaupt sollte er uns in den nächsten Tagen noch öfter überraschen. Nur, weil ein Weg von uns Deutschen maximal mit einem Auto und dann mit Vierradantrieb gefahren werden würde, heißt das ja nicht, daß man da nicht auch mit einem vollbesetzten Bus hochkommt.
Da war er dann also. Der Park. Der APE-Cache! Zwar wußten die alten Griechen nichts von Brasilien, aber Hesiod wußte damals: Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt. Der floß dann bei mir in Strömen, während wir uns in mehreren Gruppen von Cache zu Cache durch die schöne und interessante Natur des Parks hangelten. Dazu muß man sagen, daß im Mai auf der Südhalbkugel ja eigentlich Herbst ist und es bald Winter wird. Das Wetter zeigte sich aber von seiner besten Seite und so hatten wir sicher 27 Grad. In der Sonne knallte dieselbe natürlich ziemlich, im Regenwald ist es dank Schatten etwas kühler. Perfekt war, daß wir uns allein bewegen konnten, ohne daß ein Guide dabei sein mußte. So konnte jeder sein Tempo bestimmen, in Ruhe suchen und auch mal eine Pause machen.
Mission 4: Southern Bowl. Der APE-Cache.
Nach einigen Dosen ging es dann aber zu dieser besonderen Dose: Mission 4: Southern Bowl. Der APE-Cache. Der letzte seiner Art. Über das Thema APE-Caches habe ich ja schon etwas geschrieben. Daß Brasilien nicht nur aus Strand und Meer besteht, merkten wir recht schnell. Es ging aufwärts. Am Anfang war da noch ein breiter Pfad mit Treppenstufen, der weiter oben dann flacher wurde. Irgendwann wurde dann aber klar, wieso immer wieder davon erzählt wurde, daß Junior aka intervales – Owner von 90% der Caches im Umkreis, Maintainer von 100% und Mitarbeiter des Parks – alle paar Wochen mit der Machete zum APE-Cache laufen muß, um den Weg begehbar zu halten.
Der Weg war aber gut zu laufen und auf dem Weg lagen noch weitere Caches. Man gewöhnt sich ja relativ schnell an örtliche Gegebenheiten, was die Verstecke der Dosen angeht. einer lag netterweise einmal einfach nur in einer Astgabelung und konnte schnell gefunden werden. Ansonsten wird gerne getarnt, sprich, mit Tarnklebeband umwickelt. Das hat den Effekt, daß man quasi keine Chance hat, etwas auf Anhieb und ohne großes Suchen zu finden. Die Dinger sind einfach unsichtbar! Aber klar, im Regenwald wimmelts ja nur so von Muggeln 🙂
Wir liefen weiter und plötzlich stoppten die ersten unserer Gruppe. Wir waren da. Am Ziel. Der APE!
Wir ließen uns Zeit und genossen den Augenblick. Nach und nach schrieb jeder seinen Eintrag ins Logbuch, machte Fotos, tauschte Trackables, zog sich die Affenmaske über und atmete einfach mal tief durch (nachdem er die Maske wieder ausgezogen hatte^^). Ja, es war schon etwas Besonderes. Weniger wegen des Icons oder des Souvenirs. Es war einfach ein schöner, großer, uralter Cache mitten im brasilianischen Regenwald Mata Atlântica. Und wir waren da!
Der erste Event mit brasilianischen Cachern
Unsere Gruppe war dann auch etwas spät dran. Eigentlich sollte der Event ja gleich anfangen. Das machte aber nichts. Nach dem Motto „Besser spät als nie“ kamen alle noch rechtzeitig an. Wie lecker frisches, kaltes Wasser aus irgendeiner Quelle im Regenwald doch schmecken kann…
Hier lernten wir dann auch endlich einmal lokale Cacher kennen. Wobei lokal hier São Paulo (grob 280 km) und sogar Rio de Janeiro (knapp 690 km!) hieß. Man stelle sich vor, daß ich als Stuttgarter auf einem Stammtisch in Hamburg als „lokal“ angesehen würde. Dazu muss man allerdings auch sagen, daß Geocaching in Brasilien kein Hobby für jedermann wie in Deutschland ist, sondern eher den reicheren Brasilianern vorbehalten ist. Das hat finanzielle, aber auch sprachliche Gründe, da die Verbreitung von Englischkenntnissen recht gering ist und die Sprache quasi nur in Privatschulen auf dem Stundenplan steht. So verwundert es auch wenig, daß es in einem Volk von 200 Millionen gerade einmal grob 500 aktive Cacher (2014) gibt. Mit um die 2000 Caches gibt es dort übrigens in etwa so viele Dosen wie im Umkreis von 20 Kilometern um meine Homekoordinaten!
Aus einem CITO wird ein Barbecue-Event oder: Der größte Event aller Zeiten in Brasilien
Am zweiten Tag im Park sollte das CITO stattfinden, das ich organisiert hatte. Nach einigen Caches im Laufe des Vormittags und nach den Erfahrungen vom Vortag war aber schnell klar, daß der „Alptraum“ jedes CITO-Owners eintreten würde: Der Park ist sehr sauber und man findet einfach so gut wie keinen Müll. Das Gute daran war aber natürlich, daß wir einen „richtigen“ Event daraus machen konnten. Dafür hatten die Brasilianer gesorgt: Nach und nach standen Kühlboxen mit Bier, alkoholfreien Getränken und Essen in der Grillhütte. Und um dem Klischee mal nachzugeben gab es auch Caipirinha.
Jawoll, es wurde gegrillt! Und zwar typisch brasilianisch. Das bedeutet, daß Fleisch und Wurst nach Churrasco-Art auf dem offenen Feuer zubereitet wurde. Sobald es durch ist, wird es in Maniokmehl gewälzt und zusammen mit Tomaten, Salat und Brötchen gegessen. Sehr lecker!
Abends trafen wir uns noch einmal alle zusammen mit den brasilianischen Cachern in einer Pizzeria in Capão Bonito. Nun ist Pizza natürlich nicht gerade das, was man unter typisch brasilianisch versteht, aber es war abwechslungsreich, das Bier wurde in praktischen 0,6 l Flaschen serviert und Abacaxi com hortelã (Ananas mit Minze), auch bekannt als „Pürierter Frosch“, war extrem lecker. Nebenbei fanden noch interessante Unterhaltungen um Geocaching im Allgemeinen und in Brasilien im Besonderen statt.
Eine kleine Anmerkung zu den letzten Tagen überraschte mich dann doch ziemlich: Der erste Event und vor allem das CITO seinen ja so große Events gewesen. Groß? Beim ersten waren um die 30 Personen und beim CITO vielleicht 32 oder 33. So viele Cacher kommen hier in Stuttgart zu einem normalen Stammtisch problemlos. Aber da wie oben geschrieben in Brasilien cachetechnisch alles etwas anders ist, hatte der Event, der bisher am besten besucht wurde, gerade einmal 21 Attended-Logs.
Canyon Pirituba
Den letzten Tag verbrachten wir in einem Canyon, der uns zeigte, wie vielfältig die Landschaft sein kann. Schon im Intervales Park sah der Regenwald nie überall „gleich“ aus. Der Canyon war sehr imposant und wir konnten uns auch noch einen Wasserfall von verschiedenen Stellen anschauen. Unser Reiseleiter ließ es sich auch nicht nehmen, einfach mal ins Wasser zu springen und ein Bad zu nehmen 🙂
Mittagessen gab es irgendwann mittendrin im Nirgendwo in der Nähe von Bom Sucesso de Itararé. Nein, das Dorf muß man nicht kennen. Gegessen haben wir aber landestypisch, sehr gut und mit grob 5 Euro auch sehr günstig. Danach wurden noch einige Caches angefahren und gesucht, bevor sich dieser Tag dem Ende zuneigte und wir wieder im Hotel ankamen.
Fazit
Die Reise war super! Sowohl von der Organisation her, als auch von den Mitreisenden. Natürlich lief nicht immer alles perfekt und so mußte die Reisegruppe immer ohne Nachtisch ins Bett. Aber wir sind ja alle Geocacher, wir improvisieren und wir haben auf jeden Fall das Beste daraus gemacht, auch wenn sich das jetzt negativer anhört, als es war. Die Mitreisenden waren so verschieden, wie das halt bei so einer Gruppe ist. Die einen waren schnell unterwegs, die anderen sehr sehr sehr schnell, andere wiederum eher gemächlich. Das war aber kein Problem, weil sich schnell die passenden Cacher zu Gruppen zusammenfanden. Alles in Allem haben wir viel gesehen, viel gecacht, viel Spaß gehabt.
Natürlich kann man so eine Reise noch verbessern, ich denke, das war allen von Anfang an klar. Immerhin waren wir ja quasi die Versuchskaninchen, da es die erste Reise war, die Geheimpunkt organisiert hat. Aber es wird keine sein, wie die von GgAPE26 🙂
Ich hätte bspw. gerne noch den einen oder anderen Tag drangehängt und noch mehr gesehen. Das Optimum wäre eine Reise an die Iguazú-Wasserfälle gewesen, auch mit den Länderpunkten für Argentinien und Paraguay im Hinterkopf :). Und natürlich kann man auch sparen, wenn man das alles selbst organisiert. Das mache ich in vielen Ländern gerne, Brasilien ist aber halt nicht Lettland, Island oder Frankreich. Das Land war für mich etwas großes Unbekanntes, weshalb ich ganz froh darüber war, daß mir die Organisation abgenommen wurde. Von daher kann ich Geheimpunkt auf jeden Fall weiterempfehlen.
Nachmacher? Fragen?
Vielleicht habe ich bei dem einen oder anderen Leser mit meinem kleinen Bericht ja den Wunsch ausgelöst, eine ähnliche Tour zu machen und diesen einen letzten APE-Cache zu finden. Da gibt es im Vorfeld natürlich viele offene Fragen. Das war bei mir genauso und ich habe Vorfinder gelöchert. Fragen können gerne hier in den Kommentaren gestellt werden. Oder du warst schon in Brasilien cachen? Decken sich deine Erfahrungen mit den oben beschriebenen?
In den Anfängen des Geocachings kam 2001 der Film „Planet der Affen“ in die Kinos. Das Akronym APE (englisch für Affe) bedeutet hier eigentlich Alternative Primate Evolution. Groundspeak kooperierte damals mit 20th Century Fox. Die Firma hatte wohl mitbekommen, daß Geeks begeistert vom Geocaching waren, das 2001 ja noch in den Kinderschuhen steckte. Groundspeak sah wohl in der Zusammenarbeit eine Möglichkeit, Geocaching (und damit auch Groundspeak) bekannter zu machen.
Und was ist jetzt so besonders an einem Project APE-Cache?
20th Century Fox erfand eine zusätzliche Geschichte (die nichts mit dem Film zu tun hatte) über „abtrünnige“ Menschen, die Artefakte auf der ganzen Welt verteilt hatten. Diese Artefakte waren Requisiten aus dem Film, die quasi als FTF-Geschenk in den Dosen steckten und so an den Cacher gebracht wurden. Jeder Cache war eine große Munitionskiste (für mittlere Mörser M252 Kaliber 81mm, teilweise auch für M224-Mörser Kaliber 66mm) und sollte, wenn er gemuggelt werden würde, nicht mehr ersetzt werden. Außerdem bekam diese Cache-Art ein eigenes Icon.
Wie lief das damals ab?
Alle Caches bekamen Missions-Namen und Nummern, eine Mission (Nummer 10) war in Cache 10a und 10b aufgeteilt. Die Caches wurden nicht auf einen Schlag, sondern nach und nach über einen Zeitraum von über 13 Wochen veröffentlicht Jede Woche gab es die Koordinaten zu einem weiteren Cache. Teilweise wurden die Caches auch an Originalschauplätzen versteckt.
Wo ein neuer Cache lag, wurde bis zum Publish geheim gehalten, aber es gab nach und nach Tipps. Beispielsweise war ein Cache in einem US-Bundesstaat versteckt, der mit K, I oder T anfängt. Das grenzte es auf die Staaten Idaho, Illinois, Indiana, Iowa, Kansas, Kentucky, Tennessee und Texas ein. Etwas später folgte, daß der Cache in einem Staat versteckt sei, der an einem großen Gewässer liegt. Also blieben nur noch Illinois, Indiana und Texas übrig. Am Ende wurde dann der Cache gepublished und die Lage war für jeden klar.
Die Pressemitteilung zum ersten Project APE-Cache
May 26, 2001… 20th Century Fox has launched a really unique promotion for its Planet of the Apes film: using global positioning satellite (GPS) technology, fans can get involved in an interactive scavenger hunt search for hidden caches of props that were used in the film. The first person to successfully find out the location of the cache and reach it will get to keep the authentic prop! Fox is calling this contest “Project A.P.E.” (www.projectape.com — the A.P.E. standing for “Alternative Primate Evolution”), and officially launched it yesterday.
Using the new online gaming technology called Geocaching, every Friday the film’s Official website will supply new coordinates which can be used to determine the location of the latest hidden cache. The contest will run for 13 weeks, allowing a lucky thirteen individuals the chance to be the first to walk away with the exclusive Apes goodies. For those of you who don’t have GPS system right now, every Friday the website will also give away a Garmin eTrex GPS unit to a randomly selected winner.There’s also some hidden clues embedded in the Project A.P.E. game that, we’re told, are important to the film’s storyline. These secrets will “unlock long-hidden secrets that could present a clue to our past – or a key to our future,” said the studio.
This week’s operation is called “Devil’s Spoon” and is located in California at the coordinates N 37° 50.759 W 121° 56.041. You can view maps and discover clues about the location of the cache by visiting the Project A.P.E. website, as well as finding out what was in the cache when its eventually discovered. Remember, if you missed out on this week’s hunt, every Friday a new location will be announced for the next three months!
Wie aus der Liste zu entnehmen ist, gibt es noch genau einen einzigen Project APE-Cache: Mission 4: Southern Bowl im Parque Estadual Intervales ca. 200 km südwestlich von São Paulo. Dieser Cache wurde bisher 240 mal gefunden und entwickelt sich zu einer Art „Must-have“ für Cacher aus der ganzen Welt.
Wo lagen die Project APE-Caches?
Ich habe alle Caches einmal in einer Karte eingezeichnet. Außer zwei in Australien, einem in Japan, einem in Großbritannien und eben einem in Brasilien lagen alle in den USA.
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Die Project APE-Caches waren der erste erfolgreiche Versuch von Groundspeak, Geocaching einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Dadurch, daß nur noch einer übrig ist und die Caches ein eigenes Icon haben, macht es einen APE-Cache heute zu einer interessanten Rarität. Weitere Infos gibts auf der Seite von Kelly Markwell.
Wie oben geschrieben, ist Mission 4: Southern Bowl für mich der Aufhänger zu der Reise nach Brasilien. Irgendwann hat sich meine Euphorie aber etwas gelegt und inzwischen freue ich mich darauf, ein neues Land kennenzulernen, den Regenwald und hoffentlich viel von seiner Tier- und Pflanzenwelt zu sehen. Und ja, natürlich freue ich mich auch auf einen weltweit einmaligen Cache, das Icon und das Souvenir.
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