Dies ist Teil einer Interview-Serie mit Cachern aus Baden-Württemberg.
- Wie ist dein Username?
Ich bin Point Mugu. - Wie lange bist du schon Geocacher?
Seit 12.01.2008. - Wie bist du zum Geocaching gekommen?
Ein Freund und Arbeitskollege erwähnte eher beiläufig, dass er einen Geocache gefunden hat. Auf meine Nachfrage, wie diese Suche funktioniert, erzählte er mir wie das Geocachen entstanden ist und weihte mich in die Basics dieses Hobbys ein. Ich merkte gleich, dass sein Interesse an dem Ganzen nicht sehr groß war. Aber ich war elektrisiert! Ich beschäftigte mich intensiver damit und ersteigerte mir ein gebrauchtes Garmin Gerät.Meinen ersten Cache fand ich am 17.01.2008 in Holzbronn bei Calw (GCZZJM). Heute muss ich schmunzeln wenn ich daran denke, welchen Aufwand ich dort betrieben hab. Jetzt würde ich dort nur kurz anhalten und das Ding loggen.Mein Username entstand mehr aus Verlegenheit. Ich probierte einige Namen aus, aber die waren alle schon vergeben. Und „Sucherxyz“ wollte ich mich auch nicht nennen. Da erinnerte ich mich zufällig an einen schönen Ort, den wir auch mehr zufällig bei einer Autofahrt von San Francisco nach Los Angeles entdeckten. Kurz vor der großen Stadt machten wir nochmals Halt. In Point Mugu. Dies erwies sich als Glücksfall. Der Naturpark dort hat uns zutiefst beeindruckt. Bei den verschiedenen Trails ist für jeden etwas dabei. Die Flora und Fauna ist überwältigend. Und dann immer wieder der Blick auf den Pazifik.
Leider gab es in den 90ern noch kein Geocaching, sonst hätte ich jetzt mehrere US-Staaten in meinem Profil.Heute würde ich meinen Usernamen gerne ändern. Point Mugu klingt doch etwas sperrig. Außerdem wird Point Mugu hauptsächlich mit der dortigen Luftwaffenbasis in Verbindung gebracht.Ich bin kein Intensiv-Cacher. Manchmal packt mich der Rappel und ich finde 20 oder mehr Caches pro Tag. Dann drängen sich wieder andere Dinge – wie z.B. das Fotografieren und das bearbeiten der dabei entstandenen RAW-Daten – in den Vordergrund. Und es kann passieren, dass mal eine längere Abstinenz bei der Suche entsteht.Oft fehlt mir auch jemand der mich kontaktiert, und sagt „Arsch hoch, wir gehen am Samstag oder Sonntag los. Bist du dabei?“.
- Wie viele Caches hast du bisher gefunden?
1524. - Wo liegt deine Homezone (Landkreis)?
Stuttgart. - Welcher Cache gefällt dir am besten und warum?
Da gibt es einige. Am besten gefallen mir die mit großer Kreativität und mit viel Liebe zum Detail gebastelten Tradies oder Finals von Mysteries. Perfekt sind solche Caches wenn sie auch noch mit einer interessanten Örtlichkeit oder Begebenheit verbunden sind. - Welcher Cache hat dir gar nicht gefallen und warum?
Ich habe eine Abneigung gegen sog. Nano-Caches. Diese magnetischen Winzlinge die sich gerne in zwei Metern Höhe hinter Verkehrsschildern verstecken. Auch nach 20 magnetischen Filmdosen an Leitplanken ist mein Bedarf gedeckt. - Welches war dein verrücktestes Erlebnis beim Geocachen?
Spontan fällt mir das Zusammentreffen mit einem älteren Ehepaar auf der Schwäbischen Alb ein. Sie standen genau unterhalb einer rutschigen Felswand in der sich mein Objekt der Begierde befinden musste. Wir unterhielten uns über die Quelle die dort entsprang (Ehemalige Wasserversorgung von Erkenbrechtsweiler) und ich hoffte, dass sie bald weiter wandern würden. Dem war aber nicht so. Ich überlegte also, wie ich es ihnen sagen sollte, dass ich jetzt gleich den steilen Hang hoch muss. Es half alles nichts. Irgendwann sagte ich: „So, ich muss jetzt mal eben da hoch!“. Als nächstes hörte ich von der älteren Dame: „Halt, da komme ich mit!“. Sie zog ihren GPSR aus der Tasche und erklomm gemsenartig die steile Wand. Gemeinsam hangelten wir uns da oben rum und fanden alsbald das Döschen in einer Felsritze. Dann outeten sich die beiden als begeisterte Cacher und wir hatten noch viel Spaß beim Austausch unserer jeweiligen Erlebnisse. - Was magst du am Geocachen?
Das Finden von Orten die ich ohne Geocachen nie entdeckt hätte. Das Schmunzeln beim Finden eines besonders gelungenen Caches. Die Recherche zum Finden kniffliger Mysteries und die dabei gewonnenen Erkenntnisse. Dass ich beim Wandern (Obwohl ich Wandern eigentlich hasse) Strecken zurücklege von denen ich vor dem Aufbruch nicht zu träumen gewagt hätte.Außerdem liebe ich Earthcaches. Nie zuvor habe ich mehr über die Natur gelernt wie durch diese Caches. Wer weiß schon ad hoc was ein „Pelosol“ ist? Ich meine, sowas kann man doch immer mal wieder in ein Gespräch einfließen lassen. „Nein, ich habe keine Zeit. Ich muss heute erst mal nach dem Pelosol schauen.“ 🙂 - Was magst du nicht am Geocachen?
Wenn ich nach 5 Kilometern feststelle, dass ich meine Trinkflasche vergessen habe. - Was hast du beim Dosensuchen immer dabei?
Rucksack, Multitool (Letherman), Magnetgreifer, Taschenlampe mit UV Funktion, Taschenspiegel, ausreichend Nahrung und Flüssigkeit, Ersatzlogbuch, Ersatzpetling/Filmdose. Der Witterung entsprechende, geeignete Kleidung. Pflaster!! - Interessieren dich Trackables?
Ja, habe schon seit Jahren welche auf der Reise. Manche waren schon am Nordkap. Andere in Südamerika. - Verwendest du nur Geocaching.com oder nutzt du auch noch andere Geocaching-Sites?
Nur Geocaching.com. - Welches ist dein liebster Cachetyp?
Schöne Wald- und Wiesenrunden mit unterschiedlichen Dosen. Kurzmultis mit bis zu 5 Stages. Mystische Mysteries. Lost Places. Earthcaches. Event Caches. CITOs liebe ich sehr! - Verwendest du einen GPSr oder ein Smartphone?
Beides. - Wie wichtig sind dir Meilensteine und weißt Du schon, welchen Cache du an deinem nächsten machen willst?
Sind mir nicht wichtig. - Ist dir Statistik wichtig?
Nein. - Hast Du eine eigene Website?
Nein. - Gibt es eine Website die du im Zusammenhang mit Geocaching weiterempfehlen willst?
Saarfuchs. Nesenbachers Cache Talk. Diverse Hilfeseiten zum lösen von Mysteries (Formeln). Cache Label Generatoren. - Dein Tip für Leute, die mit dem Geocaching anfangen wollen?
Fragen, ob sie Lust haben, gemeinsam mit mir eine Runde zu laufen. Mit Einweisungen in C:Geo, Cacher-Autobahnen und dem richtigen Riecher für die erfolgreiche Suche.