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Neuauflage: Geocaching II – von Mysterys, Rätseln und Lösungen

Wer beim Geocaching nicht nur zu den Koordinaten rennt, sondern auch gelegentlich Listings liest, der stößt früher oder später auf Aussagen wie „bring deinen Gründel mit“ oder „vor Ort kann dir der Gründel helfen“. „Der Gründel“ ist eigentlich Markus Gründel. Da der aber natürlich nicht ständig mit jedem zum Cachen gehen kann, hat er praktischerweise ein Buch geschrieben, für das sich auch die Bezeichnung „der Gründel“ eingebürgert hat. Ursprünglich hieß dieses Standardwerk „Geocaching: Basiswissen für Draussen“, inzwischen lautet der Titel „Geocaching I – Alles rund um die moderne Schatzsuche“.

Wie der Titel schon vermuten läßt, gibt es auch einen zweiten Teil (und auch einen dritten), der sich mit Mysterys und deren Lösung beschäftigt: „Geocaching II von Mysterys, Rätseln und Lösungen“. Markus Gründel hat sich hierfür mit Steven Ponndorf zusammen getan, der mit über 1700 gelösten Mystery-Caches mehr als genug Erfahrung mitbringt.

Dieses Buch ist aktuell in einer neuen Auflage erschienen und wurde mir vom Conrad Stein Verlag netterweise zur Rezension zugeschickt. Vielen Dank dafür! Die Rezension gibt wie üblich meine persönliche Meinung wider und muß nicht zwingend mit der Meinung des Verlags übereinstimmen.

Sie wollen, daß ich Ihr Produkt hier in meinem Blog bespreche? Die Voraussetzungen finden Sie hier.

Teil 1 – Rätsel finden, verstehen und lösen
Dieser Teil nimmt mit gut 55 Seiten den größten Platz im Buch ein, was absolut Sinn macht. Denn bevor man das Rätsel nicht gefunden, verstanden und gelöst hat, braucht man nicht daran zu denken, was später draußen passieren wird. Zu Beginn wird kurz angesprochen, was ein Mystery-Cache überhaupt ist. Auch auf als Mystery gelistete Boni und Challenge-Caches wird eingegangen.

Nach einer kurzen Vorstellung diverser Tools (Leetkey, Exif-Viewer etc.) geht es in die Vollen: Listing auseinandernehmen, markante Stellen im Quelltext durchsuchen, verschiedene Zahlen, Schriften und Symbole übersetzen. Es geht um Grafiken und sogar um Töne, in denen sich Hinweise verstecken können, Barcodes und Zahlenspielereien, sprich: Viel Wissen, das einem schon beim nächsten Rätsel helfen kann.

Auf über 10 Seiten werden verschiedene Chiffren vorgestellt, von der bekannten und recht einfachen Caesar-Verschlüsselung, über Vigenère bis hin zu Base64. Und was ich sehr gut finde: Auch, wie man diese erst einmal erkennen kann, bevor man sich an die Entschlüsselung macht.

Alles in Allem ein vollgepacktes Kapitel, das einen mit vielen verschiedenen Möglichkeiten vertraut(er) macht, die einem bei Rätsel-Caches über den Weg laufen können. Und zu guter Letzt informieren die Autoren über die Besonderheiten beim Legen eines Mysterys.

Teil 2 – Tipps und Tricks mit dem GPS
Teil zwei gibt einen kurzen Überblick über Koordinaten ansich, bevor dann auf Funktionen eines GPS-Gerätes eingegangen wird, die man meist unterwegs immer mal wieder braucht: Wegpunktprojektion und Schnittpunktbildung. Das ersetzt natürlich nicht das Handbuch des eigenen GPS-Empfängers, gibt aber eine Vorstellung davon, was einem draußen „passieren“ kann und wie man das Problem dann lösen kann.

Hier hätte ich mir gewünscht, weg vom GPS-Gerät zu gehen und in der Theorie zu bleiben, weil sich die Geräte doch unterscheiden und gerade Anfänger verwirren könnten. Oder anhand der Thematik noch auf diverse Apps bzw. auf Flopps Karte einzugehen, mit der eine Wegpunktprojektion am heimischen PC möglich ist.

Teil 3 – Schlüssel von A bis Z
War das Buch bisher noch etwas, das man wirklich „lesen“ konnte, so ist der dritte und letzte Teil rein zum nachschlagen: Etliche Alphabete, Verschlüsselungsmethoden, Zahlensysteme, Periodensystem und so weiter finden sich auf fast 50 Seiten. Klar, man kann das heutzutage alles als App auf dem Handy dabei haben. Aber manchmal will man einfach lieber Papier in der Hand haben.

Fazit
„Geocaching II von Mysterys, Rätseln und Lösungen“ richtet sich eher an Anfänger, wirkliche Rätsel-Profis werden wenig Neues entdecken. Meiner Meinung nach macht das aber nichts, denn man hat viel Wissen komprimiert in einem Buch und eben nicht in vielen Apps oder auf vielen Webseiten.

Das Buch ist (noch) kein Standardwerk und ich bezweifle auch, daß ich in irgendeinem Listing „bring deinen Ponndorf-Gründel mit“ zu lesen bekommen werde. Das macht aber gar nichts. Denn dieses Büchlein ist einfach ein solides Nachschlagewerk für Cacher, die gerne rätseln. Es wiegt quasi nichts und passt in jede Jackentasche. Trotz einer Fülle von Apps werde ich mir „Geocaching II“ ins Handschuhfach legen. Denn ich stand schon an einem Cache, wo ich „den Gründel“ dringend gebraucht hätte, mit „Geocaching II“ wäre es vielleicht noch schneller gegangen.

Weitere Informationen
Steven Ponndorf und Markus Gründel
Geocaching II – von Mysterys, Rätseln und Lösungen
Conrad Stein Verlag
128 Seiten
9,90 €
ISBN: 978-3866864283

Das etwas andere Logbuch

Jeder Autofahrer kennt (und hasst) es: Irgend ein Arschloch hat den Schlüssel ausgepackt und den Lack zerkratzt. Heute Abend waren es kurzfristig drei Arschlöcher. Mit Erlaubnis. Und wir haben es genossen 😀

Das Objekt der Begierde: GC1EDEX. Dieses Fragezeichen kenne ich quasi seit ich mit dem cachen angefangen habe. Am Anfang wußte ich irgendwie nicht so richtig, was das genau sein sollte. Nachdem ich das Listing aber mal richtig gelesen hatte, war klar, daß es tatsächlich ein Auto ist.

Der Owner hat wohl mal ganz in der Nähe gearbeitet, ist dann aber umgezogen. Zwar nur grob 50 Kilometer, aber der Cache war dort nur zu bestimmten Zeiten logbar. Zu Zeiten, an denen ich eher nicht 50 Kilometer weiter nördlich anzutreffen bin.

Gestern Abend kam dann eine Note des Owners rein: Die „Dose“ steht unter folgenden Koordinaten. Und die kamen mir (nicht ohne Grund) bekannt vor. Kein Wunder, sie waren ganz in der Nähe.

Da niemand genau weiß, wie lange man diesen Cache noch loggen kann, fuhr ich mit -WTF- und MoDa gleich mal hin. Nach anfänglichen zögerlichen Minikratzern gings irgendwann dann doch richtig zur Sache.

Wir warteten förmlich darauf, daß einer der Passanten die Polizei rufen würde. Nichts. Einige verstörte Blicke, das wars. Nicht einmal angesprochen wurden wir.

Gut, von Nahem sieht man sehr sehr deutlich, daß es okay ist, dieses Auto zu zerkratzen. Aber von der anderen Straßenseite aus sieht es eben so aus, als ob sich da drei Männer über ein unschuldiges gelbes Auto hermachen.

Nachdem -WTF- nicht ordnungsgemäß geloggt hatte (es fehlte das Datum^^), gibts auch noch ein kleines Video.

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Fazit: Sonntag abends gegen 19 Uhr, mitten im Wohngebiet zu dritt einem Auto wirklich bis aufs Blech den Lack zu zerkratzen interessiert wirklich keine Sau. Wir standen da bestimmt 15 Minuten rum und nicht jeder hat gesehen, daß das Auto schon ziemlich voll war. Keiner, der auch nur ein Wort gesagt hätte.