#standwithukraine

Mitschneiden von Metallica-Konzerten

Im Zuge der Veröffentlichung von „Death Magnetic“ gab es neben einer Pressekonferenz auch ein Konzert in Berlin. Während dieses Konzertes twitterte Johnny von Spreeblick, daß jemand das Konzert filmt. Mich wunderte das nicht, weil es IMHO eigentlich seit zich Jahren erlaubt, ja sogar von der Band gefördert, wurde, Konzerte zu filmen oder zu tapen. Irgendwie wollte Johnny das aber nicht so ganz glauben. Also mußte ich mich hinsetzen und Quellen suchen…

Die Quellen sind zum großen Teil etwas älter, ich hab aber nichts gefunden, was in der Zwischenzeit Bootlegging von Seiten der Band verbieten würde.

Well, 1st of all, you have to remember that you’re talking to somebody who advocates bootlegging, who has always been pro-bootlegging. We have always let fans tape our shows, we’ve always had a thing for bootlegging live materials, for special appearances, for that type of stuff. Knock yourselves out, bootleg the fuck out of it, we don’t give.

Lars Ulrich auf Slashdot

We have always and will always continue to condone allowing people to record our concerts and to freely trade live concerts.

Lars Ulrich im Yahoo! Chat, Mai 2000

This is the next logical step in a process that began back in 1991 when we first implemented the ‚Taper Section‘ at our shows, where the fans were encouraged to bring in their own gear to record the show, and then take home their very own ‚bootleg‘ of the concert they had just seen.“ said Metallica’s Lars Ulrich.  „This technology will enable our fans to get the best possible recording of the show, without having to hold a microphone in the air for the entire night!

Newsmeldung auf Metallica.com zum Launch von Livemetallica.com

Can I record concerts?
Recording is prohibited at most venues and it is up to YOU to determine this before you record any concert. You may record concerts for your own personal use if the venue allows it, but we ask that you please not sell, trade, donate, or barter the recordings in exchange for other goods or money. As a fan, you know that Metallica is very particular about the quality of their recordings and anything with their name on it. This standard of quality is lost when the band’s name is used and recordings are distributed without their permission.

Aus den FAQ von metclub.com (Members only!)

I emailed the o2 about the camera situation and this is the response I got.

„Thanks for your email. The standard camera policy for events at The O2 is that small personal digital cameras are allowed, but professional or SLR camera equipment is not. If you bring any professional camera equipment it will be confiscated upon entry and you will be able to collect it at the end. Currently this is the camera policy for Metallica. It may be best to check a day before the event to see if this has changed but at this time that is the policy, so you will be fine bringing a small digital camera“

Posting auf MetallicaBB.com

Zusammenfassend kann man wohl sagen, daß die Band Metallica keinerlei Probleme hat, wenn jemand ihre Konzerte mitschneidet, solange das nicht kommerzielle Hintergründe hat. Sprich: Mitschneiden, traden, zum Download anbieten usw.: Ja. Verkaufen: Nein. Allerdings kann der lokale Veranstalter filmen, fotografieren und tapen verbieten.

M – Eine Stadt sucht einen Mörder – Ganz kostenlos downloaden!

Memo an mich selbst: M – Eine Stadt sucht einen Mörder gibts nicht nur auf DVD sondern auch ganz kostenlos zum saugen. Allerdings mit englischen Untertiteln. Na ja, mal ziehen, der Film rockt so oder so.

Wenn ich grad dabei bin, dann werd ich meine Leitung noch mit „Nosferatu“, „Das Kabinett des Dr. Caligari“ und „Der Golem“ auslasten. Das sind sowieso alles Stummfilme, da sind die Untertitel dann egal…

Urheberrechtsschutz in der Musikindustrie – Reaktionen

Nachdem ich schon über Jochens Dissertation berichtet hatte, scheint das Thema langsam aber sicher auch die „Großen“ zu interessieren: Heise (TP) und Golem haben etwas darüber geschrieben.

Aber nicht nur das: Auch unzählige Weblogs scheinen sich dafür zu interessieren:

Und **Trommelwirbel** Sogar der Schockwellenreiter!

Mal schauen, was da noch nachkommt.

Urheberrechtsschutz in der Musikindustrie

Mein bester Kumpel hat seine Dissertation fertig. Da ich denke, daß das Thema einige Leute interessieren würde, hier mal die Kurzinhaltsangabe:

Die Musikindustrie befindet sich nach Jahren stetigen Wachstums derzeit
in einer schweren Krise. Gemäß deren Interessenvertretern sind hierfür
überwiegend unautorisierte Kopien verantwortlich. Die Musikindustrie
fordert daher eine Verschärfung des Urheberrechtsschutzes. Eine solche
Verschärfung wird allerdings auch kritisch gesehen, da mit ihr
gleichzeitig eine Stärkung der Monopolmacht der Rechteinhaber
einhergeht. Im Zentrum des Interesses steht damit die Frage nach dem
wohlfahrtsoptimalen Niveau des Urheberrechtsschutzes. Zu diesem
Themenkomplex existiert bereits eine Reihe von Modellansätzen. Diese
sind jedoch nur begrenzt geeignet, die o. g. Frage in bezug auf
Tonträger zu beantworten, da sie die Existenz von Netzeffekten, und
damit ein zentrales Charakteristikum des Gutes Musik, vernachlässigen.

Ziel dieser Arbeit ist es daher, ein ökonomisches Modell des
Urheberrechtsschutzes bei Tonträgern zu entwickeln, das Netzeffekte in
die Analyse mit einbezieht. Mit dessen Hilfe soll die Frage beantwortet
werden, ob und inwieweit eine Verschärfung des Urheberrechtsschutzes
bei Tonträgern gesamtgesellschaftlich wünschenswert ist. Daneben werden
in der Arbeit die theoretischen Grundlagen der ökonomischen Analyse des
Urheberrechtsschutzes erörtert und der derzeitige Stand der Forschung
auf diesem Gebiet umfassend dargestellt. Um einen tieferen Einblick in
die derzeitige Krise zu gewinnen, wird zudem die Struktur der
Musikindustrie eingehend analysiert. Darüber hinaus werden auch das
technische Umfeld und die rechtlichen Rahmenbedingungen der
Musikindustrie untersucht.

Die Ergebnisse der Arbeit machen deutlich, daß Zweifel
angebracht sind, ob sich eine Verschärfung des Urheberrechtsschutzes
langfristig als ein probates Mittel zur Überwindung der derzeitigen
Krise der Musikindustrie eignet. Hierzu scheint vielmehr die
Entwicklung neuer Strategien seitens der Tonträgerhersteller
vielversprechender zu sein.

Zu bekommen ist das Buch bei Amazon oder direkt beim Eul Verlag.

Update: Die Telepolis hat auch einen Artikel zu diesem Thema und zu dem Buch.
Und noch ein Update: Auf Golem ists jetzt auch.