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Mega-Besuch mit Umwegen – Geocaching-Erlebnisse auf dem westlichen Balkan – Teil 3

Aufgrund der Menge an Eindrücken habe ich mich dazu entschlossen, diesen Bericht auf mehrere Beiträge aufzuteilen. Hier gehts zurück zu Teil zwei.

Tag 7: Sarajevo (BiH) – Sremska Mitrovica (RS)

Heute verabschiede ich mich von Sarajevo, bin mir aber sehr sicher, dass mich die Stadt nicht das letzte Mal gesehen hat. Es gibt einfach so viel, das ich mir noch anschauen will.

Ich verlasse auch Bosnien und Herzegowina, ein Land, das für mich gleichermaßen geschichtlich als auch kulinarisch interessant war. Ich bin froh, dass ich nicht nur kurz durch Sarajevo gefahren bin, sondern die letzten Tage dort verbringen konnte und auch etwas vom Land sehen konnte.

Meine Fahrt geht weiter nach Serbien. Es ist das letzte Land, das ich im ehemaligen Jugoslawien noch nicht besucht habe. Bei der Planung habe ich natürlich auf die Geocaching-Karte geschaut und sofort gemerkt, dass es außerhalb von Belgrad nicht ganz einfach ist, Caches zu finden.

Zu meiner nächsten Station in Sremska Mitrovica sind es etwa 4 Stunden Fahrtzeit bei 220 Kilometern. Ursprünglich war meine Überlegung, nach Srebrenica zu fahren, von dort weiter zur Grenze und in Serbien quasi „mittendurch“. Das hätte ein paar wenige Dosen auf dem Weg gebracht, die Fahrt aber auf grob 6 Stunden (plus die Zeit, die ich in Srebrenica gebraucht hätte) verlängert. Im Endeffekt habe ich mich dann für die schnellere, aber cachelose, Fahrt entschieden.

Zuerst habe ich aber ein ganz anderes Problem: Mein linker Vorderreifen braucht dringend etwas mehr Luft. Da es auf der Strecke genügend Tankstellen gibt, fahre ich nicht nach Westen zu einer der großen Tanken in Sarajevo, sondern wie geplant nach Osten.

Da ich nicht weiß, was „Luft“ in der lokalen Sprache heißt und nicht jeder Tankwart Englisch oder Deutsch versteht, frage ich nach „Pffft Auto“. Das versteht jeder und auch die Antwort verstehe ich sofort: „Nema“, was wahlweise „haben wir nicht“ oder „ist kaputt“ bedeutet. Nachdem ich das Spiel innerhalb einer Stunde mehrmals gespielt habe, entschließe ich mich, in Sokolac erstmal einen Frühstücksburek zu kaufen.

Die Verkäuferin spricht super Englisch und verweist mich auf einen „Vulkanizer“. Logisch, ein Reifenhändler. Schräg gegenüber steht ein Schuppen, an dem ein Schlauch hängt, mit dem sich die halbe Stadt die Reifen aufpumpt. So bin ich auch nicht der erste in der Reihe, vor mir sind zwei Herren dran, deren Autos jedem TÜV-Prüfer die Tränen in die Augen treiben würden. Wer braucht schon vier Reifen in derselben Größe oder Türgriffe? Nachdem wir unser Golf-Treffen, mein 7er und die beiden 2er, von deren CL (Comfort Line) nicht mehr viel übrig ist, beendet haben, haben meine Reifen wieder genug Luft und ich fahre weiter.

Durch Dörfer, vorbei an Kühen, Schafen und über mal mehr, mal weniger gute Straßen komme ich näher an die Drina, den Grenzfluss zu Serbien. Gegen 11:30 Uhr nähere ich mich der Brücke, die in Zvornik ins Nachbarland bringen soll. Wie an jeder Grenze kalkuliere ich grob, wie lange ich wohl brauchen werde und hoffe optimistisch auf 12 Uhr, da ein wenig Stau ist und die Grenzer ja immer irgendetwas finden, um das Ganze in die Länge zu ziehen.

Der Stau bezieht sich aber glücklicherweise nur auf die LKW-Abfertigung. Ich reiche dem Beamten meinen Pass, er blättert darin, stempelt, grinst mich an und gibt mir das Dokument mit den Worten „Welcome to Serbia“ zurück. Das hat keine zwei Minuten gedauert. Aber gut, mir ist es natürlich recht, denn ich habe noch ein paar Stunden vor mir.

Ich fahre weiter nach Norden und entschließe mich, kurz bevor ich in Sremska Mitrovica angekommen bin, doch erst den Länderpunkt klarzumachen. Eigentlich wollte ich nicht bis Belgrad fahren, die wenigen Caches lassen mich aber bis auf etwa 30 Kilometer an die serbische Hauptstadt heranfahren.

Die Qualität der Caches ist wie erwartet nicht sonderlich hoch, trotzdem findet sich fast überall zumindest eine Tictac-Box und ein Zettel. Am Ende der kleinen Cacherrundreise geht es noch zu einem Earthcache an einem Baggersee weiter nördlich, dann fahre ich zurück in die Stadt.

Flagge Serbien

Sremska Mitrovica (serbisch-kyrillisch Сремска Митровица) ist eine serbische Stadt in der Vojvodina am nördlichen Ufer des Flusses Save, die auf dem Siedlungsgebiet der antiken byzantinischen Stadt Sirmium liegt. Heute hat Sremska Mitrovica etwa 39.000 Einwohner und hat durch seine Papierfabrik, seinen Hafen mit Schiffswerft, sowie eines der größten Gefängnisse Serbiens regionale Bedeutung.

Zum Abschluss des Tages gehe ich noch meiner Vorräte in einem typisch serbischen Supermarkt auffüllen und verbringe den Rest des Abends in der Ferienwohnung. Auf ein Restaurant verzichte ich, weil ich auf der einen Seite ziemlich platt bin und auf der anderen auch kein Geld tauschen will.

Impressionen Tag 7


Tag 8: Sremska Mitrovica (RS) – Vukovar (HR) – Zagreb (HR)

Nachdem ich das Auto vollgetankt habe, entschließe ich mich, keinen Bäcker zu suchen, bei dem ich mit Karte bezahlen kann, sondern mir mein Frühstück im Supermarkt zu holen. Natürlich gibt es auch in Serbien neben diversen anderen Leckereien Frühstücksbureks, sodass mein Überleben auch weiterhin gesichert ist.

Da ich bereits um kurz vor 8 auf dem Parkplatz des Supermarktes ankomme, werde ich Zeuge eines Schauspiels, das sich auch in Deutschland hätte zutragen können: Eine Batterie Rentner wartet mit scharrenden Hufen darauf, dass der Markt um 8 öffnet und sie endlich einkaufen zu können 🙂

Bei mir geht das schnell und 10 Minuten später sitze ich im Auto Richtung Kroatien. Da die Strecke zu meiner nächsten Unterkunft in Zagreb in nur etwa 3:30 über die Autobahn zu fahren ist, habe ich meine Planung etwas modifiziert. Statt direkt die serbische Autobahn nach Westen zu nehmen, biege ich nach Šid ab und steuere Vukovar als mein erstes Ziel an.

Bereits etwa 3 oder 4 Kilometer vor der Grenze beginnt ein LKW-Stau auf der Spur in Richtung Kroatien. Während ich noch überlege, fahren die ersten Fahrzeuge auf die Gegenfahrbahn und am Stau vorbei. Ich folge mit genügend Abstand. Das klappt problemlos, bis irgendwann die Polizei im Weg steht. Wie ich schnell merke, dient das nur dazu, dafür zu sorgen, dass die LKW auf der rechten (also der eigentlichen) Spur immer mal Platz lassen. Falls doch Gegenverkehr kommen sollte.

Alles in allem klappt das wunderbar und nach wenigen Minuten stehe ich an der Grenze. Aus Serbien raus geht es erwartungsgemäß schnell und reibungslos. Nach Kroatien – und damit in die EU – geht auch schnell. Allerdings habe ich nicht bedacht, dass nach den Grenzern auch noch der Zoll kommt. Die nette Dame hat mich mehrfach gefragt, ob ich Lebensmittel wie Honig, Fleisch oder Milchprodukte dabei habe, was ich natürlich verneint habe. Auch meine Antwort auf ihre mehrfache Nachfrage, was denn in meiner Kühlbox auf dem Rücksitz sei, war wohl nicht zufriedenstellend. Also rechts ran, Kofferraum auf, Enttäuschung. Dann die Kühlbox, alkoholfreie Getränke, Enttäuschung.

Ob die Zöllnerin das nächste Fahrzeug auseinandernehmen lassen hat, ist nicht überliefert, aber ich bin wieder in der EU und auf dem Weg nach Vukovar. In dieser Ecke Kroatiens sieht man auch nach 30 Jahren immer wieder Einschusslöcher oder Zerstörungen aus der Schlacht, die hier mehrere Monate tobte. Ich suche ein paar Caches, schaue mir den bekannten Wasserturm an und fahre weiter in Richtung Slavonski Brod.

Flagge Kroatien

Vukovar ist eine Stadt im Osten Kroatiens. Sie ist die Hauptstadt der Gespanschaft Vukovar-Syrmien und hatte 2011 bei der Volkszählung 27.683 Einwohner. Die Region um Vukovar an der Grenze zu Serbien war während des Kroatienkriegs 1991–1995 das am stärksten umkämpfte Gebiet. Bei der serbischen Belagerung und der Schlacht um Vukovar wurde die Stadt weitgehend zerstört.

Wenig später fahre ich erneut von der Autobahn ab, weil mir der Umweg erstens ein paar Caches inklusive einer Large-Letterbox bringt und zweitens eine weitere kroatische Gespanschaft einfärbt. Ich habe zwar nicht vor, alle Landkreise Kroatiens irgendwann becacht zu haben, aber schaden kann’s ja nicht. Zeitlich liege ich voll im Rahmen und ein interessantes Denkmal liegt auch auf dem Rückweg zur Autobahn.

Nur einen kurzen Halt, dann fahre ich durch bis Zagreb. Gegen 17 Uhr komme ich in meinem sehr schönen und gut gelegenen Apartment in der Innenstadt an. Ich suche noch ein paar Caches auf dem Weg zum Abendessen. Aus Gewohnheit entschließe ich mich, Cevapi zu holen und den Abend in der Unterkunft zu verbringen.

Impressionen Tag 8

Tag 9: Zagreb (HR)

Ich habe nicht ohne Grund mehrere Tage in der kroatischen Hauptstadt eingeplant. Da ich ja im Urlaub bin, starte ich erst gegen 9 Uhr und habe keinerlei Hektik. So kann ich mir heute die Altstadt anschauen und ausgiebig auf Dosensuche gehen. Dadurch, dass meine Ferienwohnung schon an deren Rand liegt, bin ich weder auf Auto, noch auf ÖPNV angewiesen und kann direkt loslaufen.

Flagge Kroatien

Zagreb (deutsch veraltet Agram) ist die Hauptstadt und die größte Stadt Kroatiens. Die Stadt Zagreb selbst hat auch die Funktionen einer Gespanschaft. In Zagreb residieren ein katholischer Erzbischof (Erzbistum Zagreb), die Kroatische Akademie der Wissenschaften und Künste sowie wichtige Verwaltungs- und Militärbehörden. Als Handels- und Finanzzentrum hat die Stadt nationale und regionale Bedeutung.

Über den Zrinjevac-Park laufe ich nach Norden durch Donji grad, die Unterstadt. Diese ist schön flach und es gibt haufenweise Gelegenheit, unserem Lieblingshobby nachzugehen. Wie üblich habe ich mir vorab über GCTour eine Route zusammen gestellt und gehe nun von Cache zu Cache. Hier sind meiner Meinung nach die Virtuals Zagreb, volim te ❤ Zagreb, I love you und PLUTO – Zagreb’s most loyal dog interessante Anlaufpunkte.

Irgendwann hört die Stadt auf, flach zu sein und es geht bergauf. Ich könnte die Standseilbahn nehmen, aber da ich vom zentralen Ban-Jelačić-Platz komme, entschließe ich mich, zu laufen. Über viele Treppenstufen gelange ich nach Gornji Grad, die Oberstadt. Dass ich hier hoch laufe, hat nicht nur den Grund, dass ich etwas von der Stadt sehen will. Hier, am Markusplatz, wo sich neben der Markuskirche auch das kroatische Parlament befindet, hole ich mir die Belohnung für einige Tage Rätselei ab: An diesem historischen Platz kann ich endlich den Virtual The Hunt – Revenge loggen, der gleichzeitig meinen 24000. Fund markiert.

Um den Kreis zu schließen, laufe ich zur Kathedrale von Zagreb, an der es einen Tradi, einen Earthcache und einen Virtual zu finden gibt. Ich setze meinen Weg nach Südosten fort, finde noch ein paar Caches, dann gehe ich zurück in mein Apartment. Gegen Mittag habe ich über 7 Kilometer, viele Impressionen und einige Funde gesammelt.

Zagreb gefällt mir gut, zumindest die Altstadt. Sobald es außerhalb und dann auf eine der vielspurigen Straßen geht, ist mir hier zu viel Stau und vor allem zu viel Hektik. Diese Hektik hatte ich eigentlich eher in Sarajevo erwartet. Und Stau haben wir in Stuttgart mehr als genug 🙂

Trotzdem entschließe ich mich, noch einige Caches per Auto einzusammeln. Sehr gut gefallen haben mir dabei die Letterbox Love is in the air und der Chicken cache. Für eine Challenge fahre ich noch etwas außerhalb, dann heißt es entspannen, untypisch für mich bei einer Pizza. An Abend laufe ich noch in einen der Parks in der Nähe, da eine polnische Cacherin einen Event veranstaltet. So lerne ich noch einen Teil der Zagreber Cacher kennen.

Impressionen Tag 9

Tag 10: Zagreb (HR) – Balaton (HU) – Ljubljana (SI)

Nach Sarajevo ist Zagreb die zweite Hauptstadt auf dieser Reise, heute mache ich mich auf den Weg in die dritte, Ljubljana. Und weil ich Geocacher bin und die Strecke von Zagreb nach Ljubljana mit dem Auto in nicht einmal zwei Stunden zu schaffen ist, habe ich eine meiner grandiosen Schnapsideen eingebaut. Warum sollte der Weg von der kroatischen in die slowenische Hauptstadt nicht über den Plattensee, den Balaton, in Ungarn gehen?

Gesagt, getan und schon fahre ich auf der Autobahn nach Norden. Nach ein paar Tradis muss ich erst einmal darauf achten, dass ich nicht aus Versehen auf die ungarische Autobahn fahre. Wegen ein paar Stunden für eine Woche Maut zu bezahlen, will ich natürlich vermeiden. Das klappt glücklicherweise gut und ich kann bei allen angefahrenen Caches gut in der Nähe parken.

Mein erstes richtiges Ziel ist der 20 Jahre alte Virtual East 17, der nichts mit der Boygroup, sondern (natürlich) mit dem Längengrad zu tun hat, der hier passenderweise durch einen Kreisverkehr in Nagykanizsa geht. Der Rest des Ungarn-Abstechers ist schnell erzählt: Hitze, Virtuals, Stau, viel zu viele Touristen. Trotzdem ist die Gegend um den Balaton wie erwartet immer noch schön, wenn auch scheinbar nicht mehr ganz so günstig wie bei meinem letzten Besuch vor 20 Jahren.

Irgendwann merke ich, dass ich viel zu weit nach Norden gefahren bin und es noch fast 2 Stunden bis zur slowenischen Grenze sind. Ab da beschränke ich die Dosensuche auf ein Minimum und fahre fast ohne Pause durch. Allerdings kann ich in Slowenien nicht direkt auf die Autobahn und nach Ljubljana fahren, denn ich habe noch etwas eingeplant, das ich immer wieder gerne besuche: Ein Dreiländereck, hier das zwischen Slowenien, Österreich und Ungarn, an dem natürlich auch ein Virtual liegt.

Der Ausflug nach Ungarn hat sich am Ende doch so sehr gezogen, dass mir irgendwann die Zeit davon rennt. Natürlich ist meine Planung viel zu optimistisch und ich entschließe mich, Maribor links liegenzulassen. Immerhin will ich nicht allzu spät zum Startevent des Megas, der bereits um 17 Uhr beginnt. Das gelingt mir nicht ganz, aber eine Stunde nach dem Start treffe ich ein. Vor Ort sind schon einige bekannte Gesichter und so verlebe ich einen netten Abend, inklusive gemeinsamer Bergung von ein paar Angelcaches.

Da ich die Tür mittels Code jederzeit öffnen kann und keinen Checkin machen muss, fahre ich erst nach dem Event in die Stadt und beziehe mein Apartment. Wie gut das liegt, werde ich in den nächsten Tagen noch merken.

Flagge Slowenien

Ljubljana (deutsch Laibach), ist die Hauptstadt Sloweniens und mit 294.113 Einwohnern zugleich dessen größte Stadt.

Die Stadt ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Sloweniens. Ljubljana ist Sitz des gleichnamigen römisch-katholischen Erzbistums und seit 1919 Universitätsstadt.

Impressionen Tag 10

Aufgrund der Menge an Eindrücken habe ich mich dazu entschlossen, diesen Bericht auf mehrere Beiträge aufzuteilen. Weiter gehts mit Teil vier.

Ich hoffe, dir hat mein Reisebericht gefallen. Falls du Fragen hast, ab damit in die Kommentare!

Geocaching in 15 Ländern in 24 Stunden

Geocaching quer durch Europa. Durch 15 Länder. Und das Ganze in 24 Stunden. Oder: Hast du am Samstag schon was vor?

Ich bin eigentlich so gar kein Freund von diesen „in 24 Stunden“-Geschichten. Daher war mein erster Gedanke, als ich von dieser Tour hörte auch „So ein Quatsch, das kann man auch an einem Wochenende entspannt(er) machen“.

Trotzdem kam irgendwann eins zum anderen und ich schaute mir diverse Routen an, denn es gab schon einige „Vorgänger“. Die einen haben sich sogar sponsorn lassen, um durch „nur“ 12 Länder zu kommen. Den „Weltrekord“ hat sich 2011 ein Team aus den Niederlanden geholt. Zumindest beanspruchen sie diesen für sich.  2017 haben sie diesen dann an vier Cacher aus Finnland wieder verloren.

15 Länder?

Gestartet wird im Süden der Niederlande. Von dort geht es durch Belgien und Luxemburg nach Frankreich. Ein kurzer Schlenker über den Rhein nach Deutschland, weiter durch die Schweiz und Liechtenstein nach Österreich. Über den Brenner nach Italien, zurück nach Österreich, nach Slowenien, einen Kurzbesuch in Kroatien, durch Ungarn, die Slowakei und die Tschechische Republik nach Polen. Soweit waren sich quasi alle Teams einig.

Es gab auch eines, das die Tour in einem Jahr gleich zweimal absolviert hat. Einmal die 15 Länder auf einer ähnlichen Route wie wir. Und einmal von Kroatien statt durch Ungarn, die Slowakei und Tschechische Republik nach Polen über Bosnien-Herzegowina, Serbien und erst dann durch Ungarn und die Slowakei. Deren Endstation war dann die Tschechische Republik als Land Nummer 16. Das erschien uns dann doch etwas zu viel, mal davon abgesehen, daß Serbien und Bosnien-Herzegowina nicht zu EU und/oder Schengen gehören und man dort schon mal eine Weile an der Grenze warten muß.

Die Planung

Die richtige Route herauszubekommen, war gar nicht so einfach. Zuerst wollte ich einfach die Planung der Finnen übernehmen und ggf. etwas optmieren. Dann wurde etwas mehr optimiert, gedreht, umgeplant, verworfen und am Ende dank passenderem Hotel teilweise komplett anders geplant. Ja, letztendlich hieß unser Endziel in Polen dann Cieszyn und nicht Chałupki wie bei den anderen Gruppen. Das lag wie gesagt daran, daß es dort ein bezahlbares Hotel gibt und die Routen sich zeitmäßig relativ wenig schenken.

Nachdem das mit dem Hotel klar war, habe ich einige Stunden vor Google Maps und Tomtom Mydrive verbracht, Zeiten verglichen, gerechnet und ausprobiert. Letztendlich ging unsere Route statt über Brünn nach Chałupki eben länger durch die Slowakei nach Cieszyn. Ansonsten war sie den anderen relativ ähnlich.

Ich habe die Route einmal auf einer Google Karte dargestellt.

15 Länder in 24 Stunden - Die Route

Nachdem die Route klar war, ging es an die genauere Planung der Caches. Natürlich kann man da – leider – nicht danach schauen, die tollsten Caches auf die Liste zu schreiben. Optimal auf der Route müssen sie liegen. Noch dazu sollten es natürlich einfache Dosen sein. Sicher, das Ganze mit T5ern zu machen hätte für manchen Cacher sicher seinen Reiz, aber ob das zeitlich hinhaut?

Ich habe eine Exceltabelle erstellt, in die ich die vom Routenplaner ausgegebene Ankunftszeit jeder Station (Cache/Tankstop) eingetragen habe, dazu die Ankuftszeit inklusive der Suchzeiten. An jeder Station habe ich eingetragen, wann wir geloggt haben und so automatisch anzeigen lassen, wieviel Plus oder Minus wir aktuell haben. Das ließ uns doch die Sache entspannt angehen, weil ich scheinbar sehr pessimistisch geplant hatte. Für Tankstops 10 Minuten (ohne Cache) bzw. 15 Minuten, wenn an dem Rastplatz gleichzeitig noch ein Cache lag. Dazu 5 Minuten reine Suchzeit pro Cache. Aber man weiß ja nie, wie lange man letztendlich wirklich sucht.

Tipps für die Planung

  • Plane in jedem Land mindestens zwei Caches ein. Mindestens. Wenn eine Dose weg ist, kannst du zur nächsten fahren und verlierst keine Zeit bei der Suche nach einem geeigneten Cache. Optimalerweise checkt der Beifahrer unterwegs den Stand der Dinge (DNF Logs etc.).
  • Plane rechtzeitig und plane permanent, immer wieder. Nichts ist so unbeständig wie Geocaches. Vielleicht wird statt dem T3, bei dem du dir nicht sicher bist, ob du ihn schaffst, ein einfacher 1/1er direkt auf dem Weg veröffentlicht. Sobald die Route steht, mußt du sie regelmäßig auf Veränderungen prüfen.
  • Behalte die Caches im Blick. Jeder weiß, wie schnell eine Dose gemuggelt oder archiviert ist.
  • Oder um die letzten drei Punkte zu verkürzen: Du mußt neben einem Plan A und B auch noch einen Plan C und D haben.
  • Eigentlich sollte das klar sein: Binde mehr als einen oder zwei Fahrer ein. Jeder muß mal schlafen. Wir waren vier Fahrer, das klappte gut.
  • Plane genügend Tankstops ein, mit ausreichender aber nicht übertrieben langer Strecke dazwischen. Nichts kostet mehr Zeit, als mit fast leerem Tank krampfhaft nach einer Tankstelle zu suchen. Wir hatten einen Tankstop im Süden von Luxemburg, einen in Österreich und einen in Slowenien eingeplant. Der Stop in Luxemburg muß rein von der Reichweite eigentlich noch nicht sein. Aber dadurch kann man Länder mit teurem Benzin (Deutschland, Schweiz, Liechtenstein) umgehen und muß auch nicht bis zum letzten Tropfen Benzin fahren. Optimalerweise tankt man dann an einer Stelle, an der es auch gleich einen Cache gibt. Zwischen den Tankstops hatten wir jeweils grob 600 Kilometer Strecke.

Ausrüstung

Ein Auto ist natürlich ein Muß. Klar, man kann das vielleicht auch mit einem Motorrad fahren, aber ob das allein so viel Spaß macht und überhaupt machbar ist? Ich würde das bezweifeln. Je nach Anzahl der Mitcacher macht es Sinn, ein Fahrzeug zu mieten.

Wir waren zu siebt, hatten erst einen Sharan im Auge, haben aber zum Glück noch umdisponiert. Letztendlich wurde es ein quasi neuer Citroën Jumpy der dritten Generation mit 9 Sitzplätzen. Avis scheint die einzige „große“ Autovermietung zu sein, die Fahrten in jedes EU-Ausland (plus Schweiz und Liechtenstein) problemlos duldet und gleichzeitig keine Kilometer begrenzt.

Ohne ein Navigationsgerät gehts auch nicht, obwohl ich die Tour am Schluß der Planung wahrscheinlich auch ohne hätte fahren können. Mein Tomtom Go 5000 hat uns sehr gut geleitet, die wenigen Staus oder Verkehrsprobleme, die wir hatten, wurden rechtzeitig angezeigt. Zur Sicherheit hatten wir noch ein Navi von Garmin dabei, wenn alle Stricke gerissen wären, wäre auf jedem Handy Google Maps verfügbar gewesen.

Die Tour

Am Karfreitag treffen wir uns um 12 Uhr am Flughafen Stuttgart, um unseren Mietwagen entgegenzunehmen. Wir machen uns auf den Weg nach Eijsden in Holland, wo wir um Mitternacht starten wollen. Ein paar Dosen noch auf dem Weg und gegen 21:40 treffen wir in der Brasserie La Meuse ein, um noch einmal etwas Warmes zu essen. Danach gehts zum ersten Cache, den wir Punkt 0 Uhr loggen.

00:00 Uhr – Land 1 – Niederlande – GC4Y2FE bluspunt
Der Cache am Krematorium wird problemlos gefunden, allerdings nehmen wir zuerst die falsche Einfahrt. Gut, daß wir genug Zeit eingeplant haben.

01:35 Uhr – Land 2 – Belgien – GC1K0XM Pitstop „Hondelange 1“
Die Fahrt durch Belgien wird tatsächlich von einer roten Ampel in Lüttich unterbrochen… Das Navi zeigt dann schonmal ganze 3 Minuten mehr an, als geplant war. Das geht ja gut los. Wo der Cache sein muß, ist mit einem kurzen Blick auf Streetview sofort klar. Genau da war er auch. Nur dauerte es, bis wir ihn endlich befreien konnten.

01:44 Uhr – Land 3 – Luxemburg – GC1E268 Have a break – A6 exit Steinfort
In Luxemburg müssen wir kurz von der Autobahn runter, weil es keinen Cache gibt, der geschickt auf einem Rastplatz liegt. Der Umweg ist nur kurz und nach wenigen Minuten sind wir wieder auf der Autobahn, nur um kurz danach unseren ersten Tankstop einzulegen.

03:14 Uhr – Land 4 – Frankreich – GC7G2WC Le grand Far
Der ursprünglich geplante Cache zeigte sich nach einigen Minuten Suche nicht, also mußte Plan B her. Auch hier ging die Fahrt kurz von der Autobahn runter.

04:30 Uhr – Land 5 – Deutschland – GC6NDYG Haus am See
Zwischen Straßburg und Offenburg fahren wir Bundesstraße. Etwas abseits haben wir einen schönen Cache gefunden.

05:43 Uhr – Land 6 – Schweiz – GC76RFM Welcome to Switzerland
Autobahn, Rastplatz und tolle Dose, das hat hier funktioniert. Inzwischen haben wir 20 Minuten gegenüber der Planung gut gemacht.

07:34 Uhr – Land 7 – Liechtenstein – GC5K3XE … Schaantastische Radrunde # 1
Der Cache liegt mitten im Land und mitten im Ort. Wir finden ihn schnell. Und hell ist es inzwischen auch.

08:25 Uhr – Land 8 – Österreich – GC1YRRH S16 – Kilometer 44.5 Süd, Klösterle
Der nächste Tankstop mit Pinkelpause und Dosensuche. Ich habe hier 15 Minuten eingeplant, letztendlich haben wir aber bisher soviel Plus, daß wir uns Zeit lassen können.

10:34 Uhr – Land 9 – Italien – GC6E460 [A22] Bressanone – Val Pusteria
Kurz vor dieser Dose merkt einer der Mitfahrer, daß er sie schon gefunden hat… Wir suchen sie trotzdem und fahren danach eben zu einer zweiten in Italien.

10:48 Uhr – Land 9 – Italien – GC1N1WA loden
Der zweite Cache in Italien. Jetzt sind wieder alle Reisenden auf dem selben Stand. Anschließend zieht es sich ordentlich durch Italien und Österreich.

15:58 Uhr – Land 10 – Slowenien – GC7FR7B Dobrenje A01 car trail
Das längste Stück der Fahrt ohne Cache liegt hinter uns. Wir tanken noch einmal und machen eine Pause.

16:09 Uhr – Land 10 – Slowenien – GC7FR93 Dobrenje A22 car trail
Netterweise hat der Owner des letzten Caches auf den selben Rastplatz noch einen zweiten gelegt. So haben wir alle etwas Bewegung und ein Ziel 🙂

17:03 Uhr – Land 11 – Kroatien – GC6GAG3 Crkva Marije Kraljice i Svetog Ladislava
Ich dachte eigentlich, daß ich mich in Sachen EU und Grenzen auskennen würde. Woran ich nicht gedacht habe: Kroatien ist noch nicht dem Schengener Abkommen beigetreten. So steht vor diesem Cache erstmal eine Grenzkontrolle an. Den Cache finden wir in strömendem Regen, bevor es wieder zurück nach Slowenien geht.

17:47 Uhr – Land 12 – Ungarn – GC8645 Millfarm
Ein Virtual von 2002, der fast auf der Strecke liegt. Bei der Planung beschließe ich, daß wir diesen Umweg nehmen können, wenn es die Zeit zuläßt. Da wir trotz Grenzkontrolle immer noch fast 20 Minuten gutgemacht haben, schauen wir uns das Gebäude und die kuriosen Statuen an.

19:24 Uhr – Land 12 – Ungarn – GC6KGJ7 Take me to curch
Der erste „richtige“ Cache in Ungarn, da der Virtual nicht zählt. Entgegen der Vermutung was Titel und Rechtschreibung angeht, ist der Cache einfach versteckt und findbar.

20:36 Uhr – Land 13 – Slowakei – GC2J176 D1.1 Cervenik 68,5 km BA-ZA
Die ganze Fahrt durch Ungarn regnet es ununterbrochen. Um Bratislava rum bessert sich das Wetter und es wird zumindest trockener. Diese Dose müssen wir etwas suchen, finden sie aber schlußendlich doch und müssen keinen Ersatzcache anfahren.

22:51 Uhr – Land 14 – Tschechische Republik – GC49H4M 1.Kostel Slezske cirkve evangelicke
Bei Žilina endet die slowakische Autobahn und wir fahren fast 60 Kilometer Bundesstraße, bevor die tschechische Autobahn startet. Das zieht sich, aber wir sind noch vor 23 Uhr am Cache, den wir sofort finden.

23:00 Uhr – Land 15 – Polen – GC74PWV Harcerski Kesz (1) Dom Harcerza w Cieszynie
Da die Stadt zweigeteilt ist, fahren wir von Český Těšín in Tschechien nach Cieszyn in Polen und brauchen dafür nur wenige Minuten. Wir halten am letzten Cache. Eilig haben wir es schon lange nicht mehr, wir haben noch über eine Stunde Zeit bis die 24 Stunden rum sind. Der letzte Cache ist gefunden, geloggt und wieder versteckt. Wir fahren ins Hotel.

Schwanzvergleiche und Rekorde

Interessieren uns nicht. Andere scheinbar schon. Wenn jemand die Tour in 22 Stunden schafft oder 16 Länder, Respekt. Wie üblich beim Geocaching macht ihn das aber weder besser noch irgendjemand, der länger braucht, schlechter. Aber eigentlich sollte das klar sein.

Mußte das sein?

Ja.

Und die Umwelt?

Ach ja: Wenns rein um den ökologischen Aspekt geht, dann kann man sich über eine solche Tour natürlich trefflich streiten. Man kann es schönrechnen – in beide Richtungen. Keiner von uns würde das Wochenende über daheim bleiben, ob jetzt sieben Autos je X Kilometer fahren oder ein Auto x*7 dürfte eigentlich keinen Unterschied machen. Letztendlich kommt auch einiges zusammen, wenn man immer mal wieder wegen einer Dose irgendwo hinfährt. Das ist ja das Schöne am Geocaching, jeder kann es machen, wie er es will. Solche Touren muß auch niemand toll finden, aber man sollte respektieren, daß es Cacher gibt, die das tun. Genauso, wie es Menschen gibt, die stundenlang in der Gegend rum rennen, nur weil in Griechenland ein Bote das Selbe gemacht haben soll. Oder ihre Kinder im SUV in die Kita bringen. Oder stundenlang im Kreis fahren. Oder mal eben nach Malle fliegen. Und zu guter Letzt: Man macht das ja auch nicht jede Woche.

Zahlen

Ab Stuttgart 3528 km gesamt, davon grob 2000 für die 15 Länder. 410,97 Euro für den Mietwagen. Diesel für 372,94 Euro. 134,87 Euro für Maut/Vignetten. 125 Euro für 6 Hotelzimmer. Pro Person kamen bei uns sieben je 149,11 Euro raus, plus Verpflegung. Die Maut wäre mit einem kleineren Fahrzeug günstiger gewesen (nur falls das jemand nachfahren will).

Fazit

Die Planung war nicht ganz ohne, hat aber Spaß gemacht. Es war fast ein Ritual, jeden Morgen vor der Arbeit nachzuschauen, ob es auf der Route neue Caches gab oder ob welche archiviert wurden. Zur Fahrt ansich: Ich hatte mir die ganze Unternehmung viel hektischer vorgestellt. Letztendlich hat jeder mal geschlafen, wir haben uns gut mit dem fahren abgewechselt. Und wenn es nicht geklappt hätte: Scheiß drauf! Kein Cache ist es wert, im Halbschlaf zu fahren!

Und nochmal so eine Tour? Ich weiß es nicht. Einerseits war es nicht so hektisch wie befürchtet, andererseits ist es schon anstrengend. Es war aber eine Erfahrung wert.

Impressionen

GoEast 2017 – Von Leipzig nach Tschernobyl – Teil 1

GoEast 2017

GoEast 2017 – Von Leipzig nach Tschernobyl – Teil 1
GoEast 2017 – Von Leipzig nach Tschernobyl – Teil 2
GoEast 2017 – Von Leipzig nach Tschernobyl – Teil 3

Die Vorgeschichte

Das Thema Tschernobyl interessiert mich schon eine ganze Weile. Seit Jahren hatte ich vor, irgendwann einmal dort hinzureisen. Im September 2016 schließlich, bekam ich eine Email mit einem Angebot von cacher-reisen.de: Eine Bustour von Leipzig nach Kiew, inklusive Ausflug nach Tschernobyl.

Meine Erfahrungen mit diesem Anbieter waren nach dem Trip zum (damals noch) einzigen und letzten APE-Cache nach Brasilien gut, was also spricht dagegen, Nägel mit Köpfen zu machen? Ich habe mir die Informationen angeschaut und relativ schnell gebucht.

Natürlich kann man solch eine Tour selber organisieren und planen. Ich für meinen Teil war aber nicht unglücklich darüber, daß das jemand anderes übernommen hat und ich einfach nur mitfahren konnte.

Ach ja: Dieser Bericht gibt natürlich meine die Erlebnisse wider und nicht zwingend die der restlichen Gruppe.

Die Route

Start in Leipzig – Übernachtung in Brünn (Tschechische Republik) – Fahrt durch die Slowakei – Übernachtungen in Budapest (Ungarn) – Übernachtung in Cluj-Napoca (Rumänien) – Fahrt durch Moldawien – Übernachtungen in Kiew inklusive Tagesausflug nach Tschernobyl.

Die Route von Leipzig nach Tschernobyl

Leipzig

Token

Am Vorabend traf sich ein Großteil der dreißigköpfigen Gruppe in Leipzig zu einem gemeinsamen Abendessen und Kennenlernen. Natürlich wurde davor auch etwas auf Dosensuche gegangen, so ganz ohne gehts halt doch nicht.

Pünktlichst um 10 Uhr am nächsten Morgen startete dann der vollbesetzte Bus in Richtung Tschechien. Ich bin da immer lieber etwas früher da und kam um 9:45 Uhr – als letzter…

Die Stimmung war gut und die Fahrt kurzweilig. Ein kurzer Stop vor Prag, einer dahinter und schon waren wir in Brünn und konnten unser Hotel beziehen.

Brünn

Brünn (tschechisch Brno) ist die nach Prag zweitgrößte Stadt Tschechiens. Die Stadt, seit dem 17. Jahrhundert das historische Zentrum Mährens, ist heute Verwaltungssitz der Südmährischen Region. Brünn besitzt mehrere Universitäten, ist ein wichtiger Forschungsstandort und Sitz des Bistums Brünn der römisch-katholischen Kirche Tschechiens.

Quasi direkt vom Hotel fährt eine Straßenbahn bis ins Stadtzentrum. Nach anfänglichen kleinen Schwierigkeiten beim Kartenkauf bringt uns diese in wenigen Minuten dort hin. Wir erforschen die Stadt so, wie wir es gelernt haben: Wie suchen Dosen. Brünn ist eine nette kleine Stadt, deren Innenstadt auf mich sehr sauber wirkt. Die Caches sind überwiegend Micros, es gibt aber auch einige Ausnahmen. Irgendwann landen wir dank des nebenan liegenden Mysterys PIVOVARY BRNENSKA XXVI – Pivovar Charlie’s Square in eben genau dieser Brauerei(gaststätte) Charlie’s Square.

Am Abend stand dann ein Event an, der von den lokalen Cachern wirklich gut besucht war. Genau das will man ja eigentlich, wenn man einen Event im Ausland veranstaltet. Das Ganze läuft sehr kurzweilig und spaßig ab und endet nach einer Runde betreutem Cachens in der Hotelbar.

Impressionen aus Brünn

Nach dem Frühstück heißt es schon wieder aufbrechen, wir machen uns auf den Weg nach Budapest.

Slowakei

Die Slowakei (slowakisch Slovensko), amtlich Slowakische Republik (slowakisch Slovenská republika), ist ein Binnenstaat in Mitteleuropa, der an Österreich, Tschechien, Polen, die Ukraine und Ungarn grenzt. Die Hauptstadt und gleichzeitig größte Stadt des Landes ist Bratislava.

Der Weg von Brünn nach Budapest führt uns wie erwartet und geplant durch die Slowakei. Unterwegs halten wir an, um zu cachen und einen Event zu veranstalten.

Budapest

Budapest ist die Hauptstadt und zugleich größte Stadt Ungarns. Mit über 1,7 Millionen Einwohnern ist Budapest die neuntgrößte Stadt der Europäischen Union. Die Einheitsgemeinde Budapest entstand 1873 durch die Zusammenlegung der zuvor selbstständigen Städte Buda, Óbuda und Pest.

Da unser todemutiger Busfahrer irgendwie Spaß daran gefunden hat, sein Gefährt durch enge, zugeparkte Straßen zu lenken, kommen wir nach einer Ehrenrunde im Hotel an. Nach dem Einchecken geht es direkt los, die Stadt zu erkunden. Cachen macht hungrig und irgendwann meldet sich der Magen. Nach einer kurzen Google-Recherche landen wir im Hungarikum Bisztró und geben uns wohl sämtlichen ungarischen Klischees hin: Von Salami und Langos über Gulasch bis hin zu Palatschinken.

Der zweite Tag im „Paris des Ostens“ startet direkt nach dem Frühstück. Netterweise hat ein Mitreisender eine tolle Tour entlang der doch recht zahlreich vorhandenen Virtual Caches ausgearbeitet. So erhalten wir eine Führung quer durch die Stadt, wie üblich in Ecken, die wir sonst nie gesehen hätten. Oder nie hätten sehen wollen 🙂

Mit verschiedenen Verkehrsmitteln pendeln wir zwischen den einzelnen Dosen und landen schließlich ganz in der Nähe der Donau in der Markhalle. Hier gibt es einiges zu sehen und natürlich auch einen Cache.

Nachdem wir uns das Treiben in der Markthalle angeschaut haben, geht es über die Freiheitsbrücke auf die andere Seite der Donau. Bei immer wärmeren und sonnigerem Wetter schnaufen wir den Gellértberg nach oben. Spätestens hier zeigt sich, daß das alte Sprichwort eigentlich doch irgendwie falsch liegt: „Das Schönste an Pest ist der Blick auf Buda“. Zumindest finde ich Pest weit weniger anstrengend als Buda.

Wie schön dieser Ausblick auf die Stadt sein kann, sehen wir etwas später noch ausführlicher, als wir den Virtual View from Gellért hill angehen. Da hat sich der Aufstieg wirklich gelohnt. Was hoch geht, muß irgendwann natürlich auch wieder runter gehen. Der Endpunkt in Buda heißt für uns dann Me and the Houses of Parliament… and Irene, auch wenn ich bis heute nicht weiß, wer Irene ist und was sie mit diesem Virtual zu tun hat. Dafür hat man einen schönen Blick auf das ungarische Parlamentsgebäude.

Den Abend verbringen wir alle zusammen in einem AYCE-Restaurant, dessen Angebot wirklich gut und lecker ist. Zum Nachtisch noch ein paar Dosen, einen Event mit interessanten Tips eines lokalen Cachers und ein Absacker im Ogre Bácsi direkt neben dem Hotel.

Impressionen aus Budapest

Nach dem Frühstück geht es per Bus weiter nach Osten. Wie haben inzwischen eine gewisse Routine und so geht das Auschecken und Beladen des Busses zügig vonstatten. Wie üblich halten wir unterwegs auch einmal an, um dieses Geocaching auszuprobieren.

Cluj-Napoca

Cluj-Napoca, bis 1974 Cluj, deutsch Klausenburg, ungarisch Kolozsvár, ist die zweitgrößte Stadt Rumäniens. Es ist Hauptstadt des Kreises Cluj in Siebenbürgen, auch bekannt als Transsilvanien, und Sitz der Planungsregion Nordwest. In der Stadt leben grob 325.000 Einwohner.

Als das Hotel bezogen ist, machen wir uns nach und nach auf den Weg in die Innenstadt. Wir lassen uns von einigen Tradis leiten und als es Zeit fürs Abendessen ist, finden wir nach einiger Sucherei dann doch noch den richtigen Aufzug und essen Burger im – wie passend – Klausen Burger. Ich bin überrascht, wie gut ich mit den letzten Erinnerungen an meine schulischen Ausflüge in Latein, Italienisch und Französisch die rumänische Speisekarte verstehe.

Da wie üblich ein Event stattfindet, machen wir uns nach dem Essen per Taxi auf den Weg zurück zum Hotel. Cluj-Napoca verfügt zwar über ein Netz aus Bussen und Straßenbahnen, ich habe aber den Eindruck, daß überwiegend Taxi gefahren wird. Um umgerechnet 2 Euro ärmer und der Fahrer um ein Trinkgeld reicher erreichen wir fast pünktlich das Hotel. Es sind rumänische Cacher anwesend, so daß wir etwas fachsimpeln und uns Tips geben lassen können (zumindest von dem, der redet^^).

Am nächsten Morgen steht eine Schnapsidee an: Etwas außerhalb von Cluj-Napoca gibt es einen bisher ungefundenen Earthcache. Die Schnapsidee ist jetzt, ein Taxi zu organisieren und den FTF zu holen. Der erste Fahrer hat scheinbar keinen große Lust, der zweite willigt ein. Über holprige Straßen, an denen in Deutschland wohl ein „Landwirtschaftlicher Verkehr frei“-Schild hängen würde, geht es nach Corușu. Google Maps, OSM und die Realität unterscheiden sich hier doch ganz schön und so benötigen wir mehrere Anläufe, bis unser Taxi grob 250 Meter Luftlinie von den Koordinaten hält.

Wir laufen den Berg hoch zum Earthcache und so langsam wundert uns nicht mehr, warum hier noch keiner geloggt hat. Der Aufstieg ist nicht ganz einfach, weil nahezu jede Pflanze mit Dornen „geschmückt“ ist. Der Taxifahrer wird uns bestimmt für bescheuert erklären, aber uns hat die ganze Aktion viel Spaß gemacht. Als wir auf dem Rückweg sind, kommt uns der kleine weiße Dacia Logan schon mal entgegen. Was das Erlebnis dann wirklich unvergesslich macht, denn ein Taxi habe ich bisher auch noch nicht angeschoben 🙂

Zurück in der Innenstadt gehen wir noch etwas auf Dosensuche. Zwischendrin gibts noch ein sehr leckeres Essen im Restaurant „Matei Corvin“. Danach bleibt uns nicht mehr viel Zeit und nach einem Abstecher in einen Supermarkt gehts im Taxi zurück zum Hotel. Der Bus soll uns in den nächsten Stunden nach Moldawien und Kiew bringen.

Impressionen aus Cluj-Napoca

Wie unsere Reise weitergeht, kannst du in Teil 2 von „GoEast 2017 – Von Leipzig nach Tschernobyl“ lesen.