Dies ist Teil einer Interview-Serie mit Cachern aus Baden-Württemberg.
- Wie ist dein Username?
Ich bin webmicha. - Wie lange bist du schon Geocacher?
Seit 25.10.2009. - Wie bist du zum Geocaching gekommen?
Es war im Oktober 2009, ein schöner Sonntag und mir war langweilig. Beim Überlegen was ich mit der Familie (Frau und Tochter) unternehmen könnte, erinnerte ich mich an Geocaching. Ich hatte davon schon immer wieder mal gehört, mich aber nie richtig damit befasst, und erst ein paar Wochen davor einen Artikel darüber gelesen.Jedenfalls las ich mich nun in die Thematik ein und stellte fest, dass ich ja im Prinzip schon alles hatte was man braucht, denn zum Radfahren hatte ich mein damaliges Handy, ein SE K810i bereits mit einer GPS Mouse ausgerüstet und verwendete dafür Trekbuddy mit Offline-OSM-Karten. Dass ich in Trekbuddy auch gpx-Dateien einlesen konnte war schnell herausgefunden, und so machte ich mich ans Werk, registrierte mich bei GC.com und lud mir die Caches der nächsten Umgebung aufs Telefon.So vorbereitet machten wir uns gemeinsam auf den Weg und konnten die erste Dose auch schnell finden. Das war cool! - Wie viele Caches hast du bisher gefunden?
1173. - Wo liegt deine Homezone (Landkreis)?
Rastatt. - Welcher Cache gefällt dir am besten und warum?
Mir gefallen Caches an besonderen Orten oder Dosen die handwerklich toll gemacht sind und somit außergewöhnlich sind. Das absolute Highlight ist für mich bisher „Saisonhighligts“ (http://coord.info/GC41C8D) gewesen. Man muss diesen Cache selbst gesehen haben denn ich kann und will nichts dazu sagen, außer „WOW!“. - Welcher Cache hat dir gar nicht gefallen und warum?
Das weiß ich noch sehr gut! Es war ein LP in München, „Das Rätselhaus von Saint Mystery“ (http://coord.info/GC1RDJJ). Der Multi war schon länger nicht mehr gewartet worden, was sich mir so aber nicht erschlossen hatte. Die Location war schon cool, aber man sollte an Stellen suchen die die reinsten Taubenfriedhöfe waren. Das war mehr als grenzwertig obwohl ich wirklich nicht zimperlich bin. Am Ende haben wir es dann sein lassen, denn wir wollten uns nicht irgendwas einfangen… Ich Nachhinein betrachtet, habe ich mein DNF-Log damals noch viel zu positiv formuliert. - Welches war dein verrücktestes Erlebnis beim Geocachen?
Das war beim Auslegen eines Caches. Ich bin ja Teil des „Team Speckkälble“, wir sind vier Geocacher und wohnen innerhalb eines Radius von 300 m im selben Ort. 2012 haben wir uns gegenseitig zum Geburtstag einen Cache geschenkt. Also jeweils zu dritt wurde ein Cache ausgelegt der dann dem der Geburtstag hatte gewidmet wurde. Natürlich gab es dabei jeden Menge schräge Situationen, doch besonders „verrückt“ war es beim Auslegen des „L605“ (http://coord.info/GC3PZRE) in Karlsruhe. Für die Erkundung der Location waren Wathosen nötig. Wenn man aber im Hochsommer bei mehr als 30° in Wathosen durch die Stadt läuft, dann sorgt das schon für Verwunderung. Wenn man dann noch von einem Passanten angesprochen wird und mal eben eine Story erfindet um zu erklären warum man in diesem Aufzug an diesem Ort unterwegs ist, diese Story dann noch so gut, dass man sie am Ende fast selbst glaubt, dann ist das echt irre :D. - Was magst du am Geocachen?
Das „draußen sein“. Ich liebe es stundenlang durch Wald und Flur zu gehen oder mit dem Rad unterwegs zu sein. Wenn ich dabei einen Multi oder Rätselmulti machen kann, genieße ich das erst recht. Man kommt beim Cachen an Orte die man sonst nicht wahrnehmen würde. Außerdem mag ich die Kommunikation und den Austauch mit Gleichgesinnten, gerne auch um gemeinsam zu rätseln. - Was magst du nicht am Geocachen?
Da gibt es leider einiges was mir nicht so gefällt:
– lieblose und/oder schlecht gewartete Dosen
– die Besserwisserei von den sogenannten „erfahrenen“ Cachern
– die freie Interpretation der Guidelines und die damit einhergehende Unterminierung der Regeln
– Leute die ihre „eigenen Regeln“ über das Wohl der Gemeinschaft stellen
– Cacher die beratungsresistent sind und uns damit in Verruf bringen
– Online-Fund-Logs ohne tatsächlich vor Ort geloggt zu haben - Was hast du beim Dosensuchen immer dabei?
Was zum Schreiben 🙂 - Interessieren dich Trackables?
Ja, ich nehme gerne Trackables mit und versuche dazu beizutragen deren „Mission“ zu erfüllen. ich habe auch selbst schon einige TBs und Coins auf Reisen geschickt. Ich logge aber nur Trackables die ich wirklich selbst in der Hand hatte. Oder wenn sie in irgendwelchen Rätseln auftauchen um dem Owner zu zeigen, dass ich da dran bin. - Verwendest du nur Geocaching.com oder nutzt du auch noch andere Geocaching-Sites?
Nur noch geocaching.com. Auch wenn da nicht immer alles perfekt ist ist mir die Plattform lieber als z.B. opencaching.de. Mein Eindruck war, dass zu viele Köche den Brei verderben, wie man so schön sagt. Außerdem funktioniert die Selbstverwaltung nur bedingt und die Zahl der OC-only Caches ist nach wie vor gering im Vergleich. - Welches ist dein liebster Cachetyp?
Rätsel-Multi! Ich mag die intellektuelle Herausforderung, und wenn es dabei tolle Stationen und ein schönes Final gibt, ist das für mich persönlich die perfekte Mischung. - Verwendest du einen GPSr oder ein Smartphone?
Ich bin bekennender Smartphone-Cacher. Angefangen habe ich, wie schon oben erwähnt, mit einem SE K810i mit GPS-Maus und Trekbuddy. Dann folgte das Galaxy S mit externem GPS Receiver. Danach hatte ich das Galaxy Nexus, S3, S4, S4 Active und aktuell das S5. Ich hatte nie wirklich den Bedarf mir ein GPSr zuzulegen. - Wie wichtig sind dir Meilensteine und weißt Du schon, welchen Cache du an deinem nächsten machen willst?
Naja, ich hab jetzt nicht tausende von Funden, von daher habe ich jetzt auch nicht soviele Meilensteine erreicht. Ich freue mich wenn ich es schaffe ein tollen Cache zu besuchen oder einen Mystery zu loggen wenn ich das Rätsel dazu schon lange gelöst habe. Als #1000 habe ich ein Mega-Event geloggt, da hab ich in der Tat darauf geschaut, dass es passt. Und #2000 ist noch weit weg… - Ist dir Statistik wichtig?
Nicht mehr. Natürlich habe lange, wie die meisten, immer auch auf die Statistik geschielt. Da ging es schon auch darum bestimmte Challenges zu erfüllen (die ich dann doch nie geloggt habe) oder die Matrixen voll zu machen. Die 366er und die 81er Matrix sind beide voll und gut ist. Seitdem ist Cachen viel entspannter 🙂 - Hast Du eine eigene Website?
http://GeocachingBW.de - Gibt es eine Website die du im Zusammenhang mit Geocaching weiterempfehlen willst?
Ja, auf jeden Fall die „Informationen der deutschen geocaching.com Reviewer“ (http://www.gc-reviewer.de/). Hier finden nicht nur Einsteiger relevante Infos.Außerdem die Webseite des Bundesamtes für Naturschutz (BfN.de) und dort im Speziellen den Kartendienst für Schutzgebiete (http://www.geodienste.bfn.de/schutzgebiete ). - Dein Tip für Leute, die mit dem Geocaching anfangen wollen?
Da habe ich mehr als einen Tipp:
1. ins Thema einlesen (CacheWiki, GC-Blogs, usw.), es ist einfach relevante Seiten zu finden
2. ausprobieren und nicht entmutigen lassen (vor allem nicht von Besserwissern)
3. zu Events gehen um auf Gleichgesinnte zu treffen, der persönliche Kontakt ist hilfreicher als alles andere!
4. nicht auf Teufel komm raus jede Dose finden müssen!
5. Spass haben 🙂